Produktion des 911er Foto: dpa

Mit interaktiver Grafik - Porsche macht den Standort Zuffenhausen zukunftssicher. Um die 3100 Beschäftigten in der Produktion langfristig zu halten, sollen künftig alle Zweitürer der Sportwagenschmiede in Zuffenhausen gebaut werden.

Stuttgart - Porsche macht den Standort Zuffenhausen zukunftssicher. Um die 3100 Beschäftigten in der Produktion langfristig zu halten, haben sich Betriebsrat und Unternehmensführung auf ein Standortpaket 2020 geeinigt. Es sieht vor, dass in Zukunft alle Zweitürer der Sportwagenschmiede in Zuffenhausen gebaut werden. Bisher werden Boxster und Cayman aus Mangel an Kapazitäten zum Teil im VW-Werk Osnabrück gefertigt. Von 2017 an sollen diese beiden Modelle wie der 911er und der Supersportwagen 918 Spyder ausschließlich im Norden Stuttgarts vom Band laufen.

„Unser Traum ging in Erfüllung“, sagte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück am Montag. „Mit der Konzentration der Zweitürer in Zuffenhausen lasten wir den Standort aus und können sogar weitere 100 befristet Beschäftigte fest übernehmen.“ Dies sei nur möglich, weil Produktivität und Flexibilisierung keine Schimpfworte seien. Wurden 2011 noch 142 Autos am Tag gebaut, verlassen derzeit mehr als 200 täglich das Werk.

Mit der Beschäftigungssicherung einher gehen auch neue Investitionen. So soll für 400 Millionen Euro ein neuer Karosseriebau entstehen, der zu einem Drittel über eine erhöhte Flexibilisierung von Arbeits- und Pausenzeiten finanziert werden soll. Eine neue Lackiererei war vor drei Jahren in Betrieb genommen worden. „Das Stammwerk Zuffenhausen ist das Aushängeschild der Marke Porsche und gilt nicht nur in der Autowelt als Inbegriff für höchste Qualität, Produktivität und Flexibilität“, sagte Oliver Blume, Vorstand für Produktion bei Porsche. Um den Ausbau zu stemmen, wurden immer wieder Grundstücke in Nachbarschaft zum bestehenden Porsche-Areal aufgekauft. Bis 2018 soll für 700 Millionen Euro erweitert werden.

Die Gespräche über die Beschäftigungssicherheit fallen in eine Zeit, in der Porsche seinen Mitarbeitern ohnehin viele Streicheleinheiten gönnt. Zuletzt hatte Hück zusammen mit Personalvorstand Thomas Edig ein Bündel an Möglichkeiten vorgestellt, mit denen die Porschianer ihre Arbeit flexibler gestalten können. Dazu gehören etwa eine Auszeit für die Pflege von Angehörigen, die Arbeit von zu Hause aus oder eine persönliche Auszeit. Außerdem will Porsche seine Mitarbeiter in Zukunft noch stärker qualifizieren bei den Themen neue Materialien sowie Elektronikintegration.

Die im VW-Werk Osnabrück frei werdenden Kapazitäten sollen teilweise durch den Geländewagen Cayenne aufgefüllt werden. Der wird bisher im slowakischen Bratislava vormontiert und dann in Leipzig fertiggestellt. Porsche entlastet damit auch das Werk in Leipzig, wo der stark nachgefragte kleinere Geländewagen Macan vom Band läuft. Neben dem Boxster und Cayman wird in Osnabrück bisher auch das Golf Cabrio für VW gefertigt.