Auf dem ebenerdigen Porsche-Firmenparkplatz gibt es 390 Stellplätze. Sie sollen durch 1320 Plätze in zwei Parkhäusern ersetzt und ergänzt werden. Foto: Archiv Bernd Zeyer

Die Firma Porsche möchte auf dem Gewann Rücken zwei neue Parkäuser mit insgesamt 1320 Stellplätzen bauen. Sie sollen den ebenerdigen Firmenparkplatz mit momentan 390 Abstellmöglichkeiten ersetzen. Die Bezirksbeiräte unterstützen das Vorhaben.

Zuffenhausen - Der Porsche-Stammsitz wächst und wächst. Allein für die „Mission E“, das erste Elektroauto der Firma, sollen 1000 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Viele davon werden wohl mit dem eigenen Wagen zur Arbeit kommen. Dabei gibt es jetzt schon Probleme mit dem Parken: Immer wieder beschweren sich Anwohner über blockierte Einfahrten, zugeparkte Rad- und Gehwege und Autos, die auf Privatgrundstücken abgestellt werden (wir berichteten). Um die Situation künftig zu entschärfen, werden demnächst zwei neue Parkhäuser auf dem Gewann Rücken gebaut. Die Pläne dafür sind nun im Bezirksbeirat vorgestellt worden. Dabei stimmten die Räte dem Auslegungsbeschluss des Bebauungsplans mit großer Mehrheit zu (13 Ja-Stimmen, 3 Enthaltungen).

Auf dem rund 1,3 Hektar großen Grundstück auf dem Areal Ostseestraße/Adestraße gibt es momentan schon einen Firmenparkplatz. Allerdings ist er ebenerdig und fasst nur 390 Fahrzeuge. Dort sollen zwei neue Parkhäuser errichtet werden, die zusammen eine Kapazität von 1320 Stellplätzen haben werden. So komme man auf einen Zugewinn von ungefähr 930 Plätzen, erläuterte Robert Schneider von der Architektenpartnerschaft ARP am Dienstagabend in der Zuffenhäuser Zehntscheuer. Im Bereich Rücken gibt es freilich noch mehr Möglichkeiten für Porsche-Mitarbeiter, ihren Wagen abzustellen: An der Ostseestraße 15 steht seit Längerem ein Parkhaus, südlich davon ist vor Kurzem ebenfalls eines gebaut worden. Künftig, so sehen es die Planungen vor, werden auf dem Gewann Rücken insgesamt 2350 Stellplätze zur Verfügung stehen. Realisiert wird das neue Bauvorhaben in zwei Abschnitten, begonnen wird mit dem Gebäude im nördlichen Bereich des Grundstücks.

Anwohner-Parkzonen können nicht eingerichtet werden

„Vor allem der Porsche-Platz und die Wohngebiete sollen entlastet werden“, erläuterte Schneider den Bezirksbeiräten. Da das bisherige Planungsrecht nur ebenerdige Parkplätze zuließe, brauche man einen neuen Bebauungsplan. Die beiden neuen Gebäude werden zwischen 11 und 14 Meter hoch, sie bekommen ein begrüntes Dach. Auch die Fassaden sollen begrünt werden. Besonderer Wert liegt auf dem Schallschutz; Lamellen nach Süden und geschlossene Wände nach Westen sind vorgesehen. Laut Robert Schneider wird die Grünfläche im Südwesten aus Gründen des Klimaschutzes frei von jedweder Bebauung bleiben.

In der anschließenden Diskussion zeigten sich die meisten Bezirksbeiräte angetan von dem Bauvorhaben. „Wir sind hoch erfreut über Porsche-Investitionen“, sagte FDP-Sprecher Karlheinz Schmid. CDU-Sprecher Hartmut Brauswetter betonte, seine Fraktion stehe voll hinter dem städtebaulichen Ziel des Projektes und sei froh, dass viele Anwohner-Anregungen mit in die Planungen eingeflossen seien. Dem pflichtete Uwe Mammel von der SPD bei und sagte, er hoffe darauf, dass der Parkdruck nachlasse. Falls nicht, müsse man sich allerdings andere Maßnahmen überlegen. „Wie garantiert man zu 100 Prozent, dass das wilde Parken aufhört?“, wollte Susanne Bödecker aus der Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke-Plus wissen. Daraufhin ergriff Manfred Klima von der Porsche-Bauabteilung kurz das Wort. Er betonte, es liege auch im Interesse seiner Firma, wildes Parken zu bekämpfen. So gebe es beispielsweise regelmäßige Kontroll-Begehungen. Für die Einrichtung von Anwohner-Parkzonen würden hingegen die formalen Voraussetzungen fehlen.