Bei Bauarbeiten wurde eine Hochdruckleitung beschädigt. Foto: Torsten Ströbele

Porsche musste am Freitag einen Teil des Werkes räumen, Schäden gab es nicht.

Stuttgart-Zuffenhausen - Freitagmorgen, kurz nach neun Uhr: Auf der viel befahrenen Schwieberdinger Straße bahnen sich im Minutentakt Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, der Rettungsdienste, der Polizei und der Gas-Notdienst der Energie Baden Württemberg (EnBW) ihren Weg in Richtung Werksgelände der Firma Porsche. Direkt am Museum des Automobilherstellers haben Beamte der Polizei die Otto-Dürr-Straße für Fahrzeuge gesperrt. Fußgänger dürfen passieren, das Werksgelände ist aber tabu. Dafür sorgen Sicherheitskräfte der Firma Porsche. Einige Meter weiter, im Kurvenbereich der Otto-Dürr-Straße, liegt der Auslöser für den spektakulären Großeinsatz: Auf einer Baustelle steht ein Bagger, vor ihm klafft eine große Baugrube. An deren Rand ist ein Rohr zu sehen, auf das ein Feuerwehrmann zeigt. Um ihn herum tummeln sich zahlreiche Kameraden und EnBW-Mitarbeiter.

„Bei Bauarbeiten ist eine Hochdruckleitung mit dem Presslufthammer beschädigt worden“, sagt Markus Hauser, Einsatzleiter der Feuerwehr. Rund elf bar Druck habe die Leitung, es müsse also ganz schön gezischt haben. Normale Haushaltsleitungen, das erläutert Hauser, hätten nur 0,2 bar. Wegen des hohen Drucks sei in relativ kurzer Zeit einiges Gas ausgetreten. Dennoch kann die Feuerwehr bald Entwarnung geben, es gibt weder Personen- noch Sachschäden. „Wir haben in den Gebäuden und auch außerhalb die Gaskonzentration gemessen, alles war in Ordnung“, sagt Hauser. Die Experten der EnBW hätten das Leck schnell wieder schließen können. Alarmiert worden war die Feuerwehr um vier Minuten nach neun, beendet ist der Einsatz rund anderthalb Stunden später worden.

Die Feuerwehr ist mit 32 Mann und elf Fahrzeugen im Einsatz

„Vorsorglich haben wir die angrenzenden Gebäude räumen lassen“, sagt Heiner von der Laden, Unternehmenssprecher der Firma Porsche. Laut Feuerwehr waren rund 1000 Mitarbeiter davon betroffen. Kurzzeitig muss wegen des Gaslecks die Arbeit in Teilen des Werkes, darunter der Lackiererei, unterbrochen werden.

Die Feuerwehr ist mit 32 Mann und elf Fahrzeugen im Einsatz. Die meisten kommen von der Feuerbacher Wache 4, aber auch Kameraden aus anderen Bezirken sind dabei, darunter ein spezielles Messfahrzeug aus Birkach. Ebenso vor Ort sind drei Rettungswagen und fünf Sanitäter. „Wir rücken relativ oft zu Gaseinsätzen aus. Hochdruckleitungen sind allerdings eher selten betroffen“, sagt Markus Hauser.

Um eventuell austretendes Gas orten zu können, wird es mit einem Duftstoff versehen. Dieser Vorgang wird Odorierung genannt. Lange bevor das Gas eine gefährliche Konzentration erreicht, kann es schon gerochen werden.