Fehlt in Stuttgart: Weltranglisten-Erste Serena Williams Foto: AP

Beim 38. Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart schlagen neun Spielerinnen aus den Top Ten auf. Nur die Weltranglisten-Erste Serena Williams fehlt auf der Setzliste.

Stuttgart - Eigentlich ist es müßig, ein Haar in der Suppe zu finden. Die 38. Auflage des Porsche Tennis Grand Prix (18. bis 26. April) bietet ja alles auf, was im Damentennis Rang und Namen hat. „Erstmals sind neun der Top-Ten-Spielerinnen dabei – und 15 aus den ersten 20 der Weltrangliste“, verkündet die sportliche Leiterin des Stuttgarter WTA-Turniers, Anke Huber, stolz. Und Turnierdirektor Markus Günthardt ergänzt: „Unser Starterfeld hat wieder absolutes Weltklasseniveau, es entspricht dem eines Grand Slams in der zweiten Turnierwoche.“

Wer allerdings genau auf die Meldeliste des mit 687 000 Euro dotierten Sandplatzspektakels in der Porsche-Arena schaut, der erkennt schnell: Eine fehlt – wieder einmal. Die Nummer eins der Welt, Serena Williams, schlägt wie in den Jahren zuvor nicht in Stuttgart auf. Dabei hat Markus Günthardt nach eigenem Bekunden alles versucht, die 33 Jahre alte US-Amerikanerin an den Neckar zu lotsen. Ohne Erfolg.

Der Schweizer hat sich am Trainer der 19-fachen Grand-Slam-Siegerin, Patrick Mouratoglou, die Zähne ausgebissen. „Letztlich gibt es nur sportliche Gründe, weshalb Serena nicht bei uns spielt“, erklärt Günthardt: „Ihr Coach will nicht, dass sie in ihrem Alter zu viele Turniere spielt. Sie soll sich stattdessen vor den French Open auf ihre Pflichttermine in Rom und Madrid beschränken.“

Es könnte passieren, dass keine Deutsche weiterkommt

Alle anderen Spielerinnen freuen sich hingegen auf ihren Auftritt in Stuttgart. Das Starterfeld des 38. Porsche Tennis Grand Prix, im Vorjahr zum sechsten Mal von den Profis zum beliebtesten Turnier auf der Tour gewählt, wird angeführt von Maria Scharapowa (27). Für die Weltranglisten-Zweite ist es die vierte Teilnahme. Das Besondere: Noch nie hat die Russin auf dem Stuttgarter Sand verloren. In diesem Jahr peilt sie den vierten Titel in Folge an. Doch das wird schwer.

Denn wie die drei deutschen Spielerinnen aus dem Hauptfeld (Andrea Petkovic, Angelique Kerber und Sabine Lisicki) wird auch Scharapowa die Strapazen des Fedcup-Wochenendes (18. und 19. April) vor dem Turnier spüren. In Sotschi spielt die deutsche Equipe gegen Gastgeber Russland um den Einzug ins Finale. „Immerhin spielen sie auf Sand“, sagt Markus Günthardt und schnauft durch: „Da ist die Umstellung nicht ganz so groß wie im vergangenen Jahr.“

Damals waren die deutschen Damen nach ihrem Halbfinal-Sieg auf dem Hartplatz in Australien völlig ausgepumpt in Deutschland gelandet und in ihren Auftaktspielen dann allesamt rausgepurzelt. „Dennoch war 2014 mit 37 000 Zuschauern eine Rekordveranstaltung und für mich die beste überhaupt“, sagt Günthardt.

Fedcup hin oder her, auch dieses Mal könnte es passieren, dass keine Deutsche weiterkommt. Schließlich ist keine aufgrund ihrer Ranglistenplatzierung gesetzt. „In ihrem Auftaktmatch könnte etwa Andrea Petkovic, als Zehnte der Welt, auf die Nummer sechs und sieben, Ana Ivanovic oder Eugenie Bouchard, treffen“, sagt Markus Günthardt. Und genau dieser Umstand, dass er eventuell gleich eine Top-Ten-Spielerin wie beispielsweise die Dänin Caroline Wozniacki oder die zweimalige Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova (Tschechien) verabschieden müsste, ist für ihn das einzige Haar in der Suppe.