Laura Siegemund träumt nach ihrer sensationellen Woche nun von Olympia. Foto: Pressefoto Baumann

Nach Platz zwei beim Porsche-Tennis-Grand-Prix springt Laura Siegemund in der Weltrangliste um 30 Plätze nach vorne und träumt von Rio. Wir haben die besten Bilder der Turnierwoche für Sie gesammelt.

Stuttgart - Der Morgen nach ihrer Finalniederlage beim Stuttgarter Tennis Grand Prix mit 4:6, 0:6 gegen die neue deutsche Tennisqueen Angelique Kerber hielt für Laura Siegemund eine positive Überraschung parat. Denn neben den rund 55.000 Euro an Preisgeld für den zweiten Platz gab es noch einen weiteren Lohn für den tollen Auftritt der Qualifikantin, die in der Porsche-Arena bis ins Finale gestürmt war. In der am Montag neu heraus gekommenen Weltrangliste belegt Siegemund, die in Stuttgart-Heslach wohnt und in Metzingen trainiert, jetzt Platz 41. Das bedeutet einen Sprung um 30 Plätze nach vorne. Denn vor dem Turnier war sie auf Position 71 notiert. Damit ist Siegemund hinter Kerber (3.), Andrea Petkovic (29.) und Annika Beck (40.) aktuell die viertbeste deutsche Tennisspielerin.

Siegemunds Traum von Olympia in Rio

Damit könnte für sie noch ein weiterer Traum in Erfüllung gehen: eine Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro. „Ich weiß nicht, ob ich jetzt Chancen habe. Ich habe mich nicht so genau damit auseinander gesetzt“, sagte die 28-Jährige, die in Stuttgart mit Simona Halep, Roberta Vinci und Agnieszka Radwanska gleich drei Top-Ten-Spielerinnen ausgeschaltet hat: „Aber für mich wäre es eines der größten Dinge, bei Olympia mitzumachen.“

Gegen Kerber hatte Siegemund im Stuttgarter Finale einen guten Start hingelegt – ehe ihr „einfach der liebe Gott den Stecker“ gezogen hat. „Die Resultate sind für mich ein Ergebnis von der Arbeit, die wir leisten. Die geben einem Auftrieb, die geben einem Selbstvertrauen“, erklärte Siegemund. Sie wisse jetzt nicht nur, dass sie auf gehobenem Niveau mitspielen könne, sondern habe dies auch vielen anderen Spielerinnen bewiesen.

Siegemunds Unterstützung für Kramny fruchtet nicht

Nur mit der Unterstützung für Jürgen Kramny und den VfB, der gegen Dortmund beim 0:3 chancenlos war, hat es nicht geklappt. Siegemund hat den Coach der Stuttgarter Bundesliga-Fußballer bei den Basketballern der MHP-Riesen in Ludwigsburg kennen gelernt. „Seither sind wir lose in Kontakt. Das ist nett, weil wir einfach beide aus dem Leistungssport kommen“, erzählte Siegemund. „Ich wollte den VfB mit meinen positiven Energien per Whatsapp pushen. Aber das hat nicht geklappt.“

Angelique Kerber zählt derweil nach ihrer Titelverteidigung in Stuttgart auch bei den Ende Mai beginnenden French Open zu den Topfavoritinnen. Doch die Melbourne-Siegerin will erst einmal ausspannen und sich nicht unter Druck setzen lassen. „Ich weiß, dass ich auf Sand gut spielen kann. Mit dieser Einstellung gehe ich nach Paris“, sagte die Weltranglistendritte selbstbewusst, bevor sie sich für ein „paar freie Tage“ nach Hause verabschiedete. Druck jedenfalls, den will sie sich nach ihrem neunten Titelgewinn auf der Tour auch in Frankreich nicht machen. Konkrete Ziele nennt die Kielerin nicht. „Ich möchte nicht ergebnisorientiert denken. Weil ich weiß: Das kann nur schiefgehen“, sagte Kerber mit Blick auf das erste Grand-Slam-Turnier seit ihrer Sternstunde in Down Under Ende Januar.

Kerber verteidigt ihren Titel

Die Voraussetzungen zum Punktesammeln für das WTA-Ranking könnten in den kommenden Wochen aber kaum besser sein. Bei den nächsten Turnieren in Madrid (ab 30. April) und Rom (ab 9. Mai) hat Kerber kaum Zähler von 2015 zu vereidigen. Und auch bei den French Open im altehrwürdigen Stade Roland Garros kam in der vergangenen Saison schon in der dritten Runde gegen Garbine Muguruza (Spanien) das Aus. Die erste Titelverteidigung ihrer Karriere in Stuttgart war für Kerber aber auch in anderer Hinsicht eine Bestätigung. „Ich denke, ich weiß jetzt, was ich mir außerhalb des Platzes zumuten kann - und wie es laufen wird“, sagte die Linkshänderin.