Anke Huber ist von den Leistungen der deutschen Tennisfrauen angetan. Foto: Baumann

Anke Huber, die Sportliche Leiterin des Porsche Tennis Grand Prix, ist von der Leistung der Finalistin Laura Siegemund angetan. Die macht in der Weltrangliste eine Sprung auf Position 42, ist jetzt viertbeste Deutsche.

Stuttgart - Anke Huber ist die ehemalige Nummer vier der Tenniswelt. In Stuttgart fungiert die 41-Jährige, die 1994 den Porsche Grand Prix als erste Deutsche gewann, seit vielen Jahren als Sportliche Leiterin. Von der Qualität der Spiele und der Dramaturgie des Turniers ist Anke Huber diesmal besonders angetan.

Vom Dunkeln ins Rampenlicht, so hat Laura Siegemund ihren kometenhaften Aufstieg selbst beschrieben. Wie hat die Lokalmatadorin auf Sie gewirkt?

Laura ist zweifellos die Riesenüberraschung gewesen. Ich kannte sie vor dem Beginn des Turniers ja auch nicht so genau, denn ich hatte bisher nicht viel mit ihr zu tun. Wir hatten dann einen gemeinsamen Fernsehauftritt, und über die Tage habe ich sie noch besser kennengelernt. Ich muss sagen: Sie hat mich begeistert. Sie hat super gespielt, hat tolle Interviews gegeben – und hat uns alle hier erfrischt.

Wie fällt Ihr allgemeines Fazit aus?

Der Turnierverlauf folgte diesmal ja einem Drehbuch, das man sich nicht besser hätte ausdenken können. Es war einfach perfekt. Zum ersten Mal in 39 Jahren Porsche Tennis Grand Prix standen sich zwei Deutsche im Endspiel gegenüber. Und dann stammt eine auch noch aus der Region Stuttgart. Wir hatten insgesamt acht deutsche Spielrinnen im Hauptfeld, die fast alle ganz tolles Tennis gezeigt haben. Besser geht es eigentlich gar nicht.

Eine besondere Rolle fällt dabei auch Angelique Kerber zu, dem neuen Liebling der Tennisnation

Für die Angie war es zu Beginn des Turniers nicht ganz einfach. Sie hatte ja bereits ihre beiden Spiele beim Fedcup in Rumänien in den Beinen. Dazu kommt das gesteigerte Interesse an ihrer Person, was nach ihren Erfolg bei den Australian Open ja normal ist. Aber sie hat das Ganze super bewältigt, hat sich in die Matches rein gefightet, was zeigt, dass sie auch als Persönlichkeit gewachsen ist.

Wie wichtig sind denn nationale Stars für das Turnier?

Der Porsche Grand Prix besitzt ja eine große internationale Tradition. Wir sind auch im Vorjahr wieder als das weltweit beste Turnier auf der Frauentour ausgezeichnet worden. Inzwischen sind aber die deutschen Spielerinnen für uns zu einem zweiten Standbein geworden. Es ist sehr wichtig, dass unsere Mädels gut spielen. Und das haben sie auch getan. Wir haben tolle Matches gesehen.