Angelique Kerber hat den Porsche Tennis Grand Prix gewonnen. Im Finale setzte sich die Kielerin gegen ... Foto: dpa

Angelique Kerber hat den Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart gewonnen. Die Kielerin besiegte am Sonntag im Finale die Dänin Caroline Wozniacki mit 3:6, 6:1, 7:5. Für Kerber ist es der zweite Turniersieg in Serie, nachdem sie vor zwei Wochen in Charleston gewinnen konnte.

Stuttgart - Nachdem sie ihre Traum-Woche von Stuttgart mit dem ersehnten Titel gekrönt hatte, fuhr Angelique Kerber im weißen Sieger-Sportwagen auf den Centre Court und reckte immer wieder ihre linke Faust in den Himmel. Zuvor hatte sich die Kielerin am Sonntag im Finale der mit 731 000 Dollar dotierten Sandplatz-Veranstaltung gegen Caroline Wozniacki aus Dänemark mit 3:6, 6:1, 7:5 durchgesetzt. Nach ihrem Triumph ließ sich Kerber völlig entkräftet auf die rote Asche fallen, ehe sie erst ihrem Trainer Torben Beltz und danach Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner um den Hals fiel.

„Ich habe am Ende alle Reserven aus mir rausgeholt“, sagte Kerber nach dem fünften Turniersieg ihrer Karriere. „Ich bin einfach mega-mega-stolz, dass ich es vor eigenem Publikum geschafft habe“, sagte die deutsche Nummer zwei. Kerber ist damit die zweite Deutsche nach Julia Görges 2011, die das topbesetzte Event seit dem Umzug nach Stuttgart gewann. Die 27-Jährige verwandelte vor knapp 5000 Zuschauern in der ausverkauften Arena nach 2:04 Stunden ihren vierten Matchball. Für Kerber ist es der zweite Turniersieg in Serie. Vor zwei Wochen hatte sie bereits in Charleston gewonnen.

Ihre Fed-Cup-Kollegin Andrea Petkovic hatte den Erfolg ihrer Freundin schon vor dem Turnier prophezeit. „Die Leute sollten öfter auf mich hören. Die Welt wäre ein besserer Ort“, schrieb die in Stuttgart verletzt fehlende Petkovic nach dem Finale bei Twitter. „GLÜCKWUNSCH, OLLE!“

Anfangs wirkte Keber etwas müde

Anfangs wirkte Kerber bei ihrem Heimspiel allerdings etwas müde. Die Schleswig-Holsteinerin bewegte sich nicht so gut wie an den Tagen zuvor, schaffte es zudem nicht, Wozniacki von der Grundlinie unter Druck zu setzen. Die Strapazen der vergangenen Zeit waren ihr deutlich anzumerken.

Nach dem Triumph beim Turnier im amerikanischen Charleston war Kerber in einer kleinen Odyssee über ihre zweite Heimat Polen, München und Istanbul nach Sotschi gereist, um im Fed Cup dabei zu sein. Nach der unglücklichen 2:3-Niederlage in Russland düste sie mit der deutschen Mannschaft direkt weiter nach Stuttgart. „Natürlich spüre ich das eine oder andere Wehwehchen“, hatte die deutschen Nummer zwei daher vor dem Endspiel zugegeben.

Wozniacki wirkte dagegen trotz ihres Marathonmatches über fast drei Stunden gegen die Rumänin Simona Halep am Tag zuvor von Anfang an fit. Zum 3:1 nahm die Dänin Kerber den Aufschlag ab und holte sich nach 32 Minuten den ersten Durchgang.

Doch kampflos wollte Kerber der Nummer fünf der Welt nicht den Sportwagen überlassen, den die Gewinnerin neben dem Siegercheck über 100 000 Euro erhielt. Kerber spielte nun risikoreicher und druckvoller und nahm Wozniacki den Aufschlag zum 2:0 im zweiten Satz ab. Jetzt war der Publikumsliebling endlich im Endspiel angekommen. Nach 57 Minuten holte sie sich den zweiten Abschnitt mit 6:1.

Im dritten Durchgang lieferten sich beide Spielerinnen dann einen erbitterten Fight, der zwar nicht hochklassig, aber bis zum Schluss spannend war. Kerber geriet zweimal ein Break in Rückstand, machte diesen Nachteil aber wieder wett. Zum 6:5 schaffte sie dann das entscheidende Break und machte den Triumph wenig später perfekt.