Die Freude ist groß über die neuen Spielmobile Foto: Susanne Müller-Baji

Mit einer Ausnahmegenehmigung düsten die Spielmobile zuletzt durch die Stadt, nun dürfen die in die Jahre gekommenen Mobifanten in den Ruhestand. Die Porsche AG hat fünf neue Spielmobile an die Stuttgarter Jugendhaus-Gesellschaft übergeben.

S-Nord - Großer Bahnhof im Haus 11 in der Bartensteiner Straße und mitten drin fünf funkelnagelneue Spielmobile mit dem markanten Elefanten: Nachdem die bisherigen alten Dieselfahrzeuge nur noch mit Sondergenehmigung in Stuttgart unterwegs sein durften, hat die Firma Porsche nun fünf „Mobifanten“ im Wert von 230 000 Euro als Ersatz gesponsert. Feierliche Übergabe der Schlüssel war vor wenigen Tagen. Und die Kinder? Die wollten sowieso nur spielen.

Kinder brauchen Raum für Kreativität

Von der Porsche AG war Andreas Haffner, Vorstand für Personal- und Schulwesen, ins Zuffenhäuser Kinder- und Jugendhaus gekommen. In seiner Ansprache hob er die Bedeutung von Spiel und Bewegung für eine gesunde Entwicklung von Kindern hervor. Auch Ingo-Felix Meier, Geschäftsführer der Stuttgarter Jugendhaus-Gesellschaft (Stjg), betonte, wie wichtig es ist, „dass Kinder Raum für Kreativität, Bewegung und Entwicklung erhalten“. Gerade, wenn wie in der aktuellen Pandemie der Zugang zu Spielflächen eingeschränkt werde.

Gesamte Flotte ist getauscht

Stjg-Vertreterin und Stadträtin Jasmin Meergans freute sich in ihren Grußworten um so mehr über die Spende, weil nur Tage zuvor eines der alten Spielmobile kaputt gegangen und zumindest zeitweise ausgefallen war. Zudem habe es sich bei den bisherigen Mobifanten um alte Dieselfahrzeuge gehandelt, die besagte Sondergenehmigung fürs Stadtgebiet benötigten. „Sie wissen ja, wie das in Stuttgart ist“, so Meergans. Mit der Spende von Porsche konnte nun die gesamte Flotte ausgetauscht werden.

Was mit den alten Autos passiert, ist noch unklar

Es sind und bleiben fünf Mobifanten, die in der Trägerschaft der Stjg im Einsatz sind. Was mit den ausscheidenden Fahrzeugen geschieht, die ja in Stuttgart nicht mehr eingesetzt werden dürfen, sei bislang noch unklar, so Ingo-Felix Meier. Er berichtete, dass Mobifant für „Mobile Fantasie“ stehe und die Spielmobile keine ganz neue Idee mehr seien: Seit rund 40 Jahren steuere man damit bevorzugt „unterversorgte Stellen“ im Stadtgebiet an. Ebenfalls unterstützt von Porsche ist seit Sommer 2016 ein spezieller Mobifant mit besonders barrierearmer Ausstattung zwischen den Stuttgarter Flüchtlingsunterkünften unterwegs.

In ein typisches Spielmobil passt wehr viel rein

Saskia Muriel Gompf, Koordinatorin für den Mobifant Bad Cannstatt, gewährte nach der feierlichen Schlüsselübergabe Einblicke in ein typisches Spielmobil: Alles habe hier seinen festen Platz, damit es von den ebenfalls Mobifanten genannten Mitarbeitern mit wenigen Handgriffen be- und entladen werden kann: Körbe mit Bastelmaterial und Scheren fürs Kreative. Markierungen für die Mannschaftsspiele, Tische und Bänke, Geschicklichkeitsspiele im Großformat, aber auch die Plastikhütchen, die Versteck und Bewegungsangebot gleichermaßen sind. Und das passt alles in so einen Mobifanten? „Alles! Aber dann ist er auch randvoll!“, sagt Saskia Muriel Gompf und lacht.

Sogar die beliebten Gummipferde bringt das Spielmobil mit. Auf ihnen drehten die Kinder am Freitag begeistert Runde um Runde. Der große Bahnhof war für sie schnell Nebensache, im Vergleich zum Springreiten à la Mobifant – und so soll es ja auch sein.