Drei Jahre lang ist am Museum gebaut worden, 100 Millionen Euro hat das Projekt gekostet Foto: dpa

Das Porsche-Museum wird fünf Jahre alt. Von Samstag an wird erstmals der P1 ausgestellt. Die Besucher stammen nicht nur aus Deutschland, sonder zu 40 Prozent aus anderen Ländern der Welt.

Zuffenhausen - Auf den Tag genau vor fünf Jahren, am 31. Januar 2009, ist das Porsche-Museum offiziell eröffnet worden. „Wir sind mehr als zufrieden, die vergangenen Jahre sind eine ereignis- und erfolgreiche Zeit gewesen“, sagt Museumsleiter Achim Stejskal. Mit 200 000 Besuchern pro Jahr hatten die Verantwortlichen eigentlich gerechnet, mittlerweile hat sich die Zahl auf 400 000 eingependelt.

„Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen, von dem ich träumte, nicht finden. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen“, hat Ferry Porsche einmal gesagt. Dieses Motto lässt sich ohne weiteres auf das Museum übertragen. Sowohl architektonisch als auch konzeptionell ist das Gebäude, das einem schwebenden Raumschiff gleicht, ein Unikum. Kein Wunder also, dass viele Menschen nicht nur wegen der ausgestellten Autos, sondern wegen des Gebäudes Zuffenhausen ansteuern. Wer tiefer in die Materie eintauchen möchte, dem bietet sich dazu Gelegenheit bei einer Architektur-Führung.

Besucher aus der ganzen Welt

„Es gibt Gäste, die kommen nur wegen des Museums nach Stuttgart“, sagt Stejskal. Und nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen Welt: 40 Prozent der Besucher stammen aus Ländern rund um den Globus. Natürlich sind darunter auch immer wieder Prominente. Paris Hilton hat im Museum ebenso ihre Runden gedreht wie Udo Lindenberg, Brian Johnson, Richy Müller oder Peter Maffay. Letzterer freilich hatte zunächst Probleme, überhaupt ins Museum zu kommen: „Ich habe hier einen Herrn Maffay stehen“, meldete sich ein Security-Mitarbeiter einmal bei Stejskal. Dass der Sänger vor verschlossenen Türen stand, hatte einen einfachen Grund. Er war an einem Montag gekommen, und da ist Ruhetag. Natürlich durfte Maffay trotzdem rein.

Manch prominenter Gast möchte lieber anonym bleiben. Der damalige Prinz und heutige belgische König Philippe stellte sich artig wie Otto Normalverbraucher am Ticketschalter an. Allerdings wurde er von einem Mitarbeiter erkannt, worauf bei der Museumsleitung das Telefon klingelte. Die Hoheit wurde begrüßt, wollte aber keine Sonderbehandlung und sich lieber als Privatmann in aller Ruhe umschauen. Anonym bleiben möchten eventuell auch jene Besucher, die mit dem Geldköfferchen in der Hand erst ältere Porsche-Modelle anschauen, um anschließend die Straßenseite zu wechseln und sich einen neuen Wagen im Porsche-Zentrum zu kaufen.

Rollendes Museum

Auch Jerry Seinfeld ist ein gern gesehener Museumsgast. Der US-Schauspieler könnte eigentlich seine eigene Ausstellung eröffnen. Dem Vernehmen nach soll er rund 50 Sportwagen aus Zuffenhausen besitzen. Das sind gerade einmal 30 weniger, als es im „Wohnzimmer der Marke Porsche“, wie Stejskal es nennt, zu bewundern gibt. Allerdings sind dort nicht immer dieselben Exponate zu sehen. Dank des Konzepts des „rollenden Museums“ wird beinahe wöchentlich etwas ausgetauscht. Insgesamt hat das Museum 520 Fahrzeuge im Bestand. Viele davon sind weltweit bei diversen Veranstaltungen im Einsatz. Einen festen Platz hingegen bekommt der erst jüngst entdeckte P 1, das erste Auto, das Ferdinand Porsche konstruiert und gebaut hat – und zwar im Jahr 1898. Anlässlich des fünfjährigen Museumsgeburtstags wird der Wagen am Freitagabend vor geladenen Gästen feierlich enthüllt und dann von Samstag an öffentlich zu sehen sein. Für das Museum, das betont Achim Stejskal, ist dieses Exponat ein ebenso unerwartetes wie willkommenes Geburtstagsgeschenk, über das sich natürlich auch die Besucher freuen können. Ebenso wie darüber, dass diesen Samstag und Sonntag der Eintritt von 9 bis 18 Uhr kostenlos ist.