Andrea Petkovic als Zuschauerin beim Billie Jean King Cup am Wochenende in Stuttgart Foto: Baumann

Sie prägte jahrelang das Gesicht des deutschen Damentennis. Am Montagabend griff Andrea Petkovic in Stuttgart noch einmal zum Schläger – und kündigte an, dem Tennis verbunden zu bleiben.

Eigentlich hatte sie ihre Karriere nach den US Open im vergangenen Sommer beendet. Am Montagabend gab Andrea Petkovic in der Stuttgarter Porsche-Arena aber noch einmal eine kleine Abschiedsvorstellung. An der Seite ihrer langjährigen Fedcup-Kollegin Anna-Lena Herzgerodt (ehemals Grönefeld) trat die 35-Jährige in einem Showkampf gegen die deutschen Nachwuchs-Hoffnungen Noma Noha Akugue und Ella Seidel an.

 

Die goldene gegen die nächste Generation

Das Spaß-Match auf dem Centre Court stand unter dem Motto Golden Generation gegen Next Gen und sollte für den Generationenwechsel stehen, der sich im deutschen Damentennis vollzieht. Grönefeld hat ihre Karriere ebenfalls beendet, die Stuttgart-Siegerin von 2011, Julia Görges schon vor längerem. Angelique Kerber macht gerade Babypause, per Video-Botschaft richtete die 35-Jährige einen Appell an ihre langjährigen Teamkolleginnen: „Es war eine tolle Zeit mit Euch. Jetzt liegt es an uns, die jungen Mädels darin zu unterstützen, dass sie bald die deutschen Fahnen hochhalten.“

Spät am Abend entwickelte sich ein launiges Spielchen, während dem „Petko“ die Fans in der Halle immer wieder mit ihren Sprüchen erheiterte. Etwa bei eigenem Aufschlag: „Erschrecke dich nicht vor meiner Langsamkeit.“ Ab und an ließ sie noch ihre alte Klasse aufblitzen, ansonsten war ich sportliche Selbsteinschätzung zutreffend: „Ich bin Frührentnerin.“

Die Darmstädterin, die einst auf Position neun der Weltrangliste stand und in ihrer Karriere sieben WTA-Titel gewann, befindet sich nach Ende ihrer sportlichen Laufbahn noch in der beruflichen Findungsphase. Einen Teil ihres Lebens verbringt sie in New York, den anderen in ihrer hessischen Heimatstadt. Sie will weiter als Autorin tätig sein. Und außerdem ihrem Sport verbunden bleiben. Petkovic kündigte an, ihre Erfahrung an den Deutschen Tennis Bund weitergeben und sich in die deutsche Nachwuchsarbeit einbringen zu wollen. Ganz von der Bildfläche wird „Petko“ also nicht verschwinden.