Polo, Pomp und große Paraden: Für die britische Königsfamilie ist am Montag mit einer Zeremonie des traditionsreichen Hosenbandordens auf Schloss Windsor ein Pfingstwochenende der großen Feierlichkeiten zu Ende gegangen. Foto: EPA

Die britischen Royals kommen am Pfingstwochenende aus dem Feiern gar nicht heraus.

London - Polo, Pomp und große Paraden: Für die britische Königsfamilie ist am Montag mit einer Zeremonie des traditionsreichen Hosenbandordens auf Schloss Windsor ein Pfingstwochenende der großen Feierlichkeiten zu Ende gegangen. Höhepunkt war neben dem 90. Geburtstag von Prinz Philip am Freitag die Militärparade „Trooping the Colour“ zum 85. Geburtstag von Queen Elizabeth II. Der Geburtstag der Königin, eigentlich am 21. April, wird traditionell am zweiten Juni-Samstag gefeiert.

William mit Bärenfellmütze bei der Parade

Die Queen, blaugrau gekleidet, fuhr an der Seite ihres Ehemannes in einer offenen Kutsche vom Buckingham Palast über die Prachtstraße The Mall zum Paradeplatz der Horse Guards. Dort nahm sie unter den Klängen der britischen Nationalhymne die Ehrengarde ab. Erstmals war auch Prinz William aktiv an der Parade beteiligt. In der roten Uniform der Irish Guards und mit Bärenfellmütze auf dem Kopf ritt er hinter der königlichen Kutsche - neben ihm hoch zu Ross sein Vater Charles, der Herzog von Kent und seine Tante, Prinzessin Anne. Nach der Zeremonie zeigte sich die königliche Familie, darunter auch Williams Frau Kate, auf dem Balkon des Buckingham Palastes. Zu Ehren der Queen überflogen Militärflugzeuge den Palast, aus Kanonen wurden 41 Salutschüsse abgefeuert.

Ihrem Ehemann Prinz Philip, der deutsche Vorfahren hat und fließend Deutsch spricht, hatte die Queen zuvor den Titel Lord High Admiral geschenkt, den historischen Oberbefehl über die britische Marine. Die Monarchin hatte den Titel seit mehr als 30 Jahren selbst inne. Philip hatte für die Ehe mit der Thronfolgerin im Jahr 1947 eine hoffnungsvolle Karriere als Marineoffizier aufgegeben. Bei dem Geburtstagsgottesdienst für Philip in der Kirche von Schloss Windsor waren neben der Queen auch Thronfolger Prinz Charles mit seiner Frau Camilla und alle Enkel Philips dabei - darunter Prinz William mit Kate und Prinz Harry. Philip hatte auch aktuelle und frühere Angestellte sowie Freunde eingeladen. Philip hatte in einem Interview mit der BBC angekündigt, er werde nach seinem 90. Geburtstag bei öffentlichen Verpflichtungen etwas kürzertreten und mehr das Leben genießen. Ihm wird ein Faible für die Jagd, für schnelle Kutschfahrten und fürs Segeln nachgesagt. Bisher hatte er den Vorsitz von mehr als 800 Organisationen inne und kam mehr als 300 öffentlichen Verpflichtungen pro Jahr nach.

Colin Firth und Brian Ferry von der Queen geehrt

Traditionell ehrte die Queen anlässlich ihrer Geburtstagsfeier eine Reihe von britischen Bürgern. In diesem Jahr waren darunter der krisenerprobte Chef der Zentralbank, Mervyn King, der Musiker Brian Ferry und der Schauspieler Colin Firth, der in dem Oscar-prämierten Film „The King's Speech“ den Vater der Queen, König Georg VI., verkörperte. Ferry und Firth stehen damit eine Stufe vor dem Ritterschlag. Nach den Geburtstagsfeierlichkeiten trieb es die Prinzen William und Harry aufs Pferd. Bei einem Polospiel im strömenden Regen von Berkshire traten sie zugunsten der von Harry initiierten Wohlfahrtsorganisation Sentebale gegeneinander an. Der Erlös der Veranstaltung kommt Kindern im afrikanischen Lesotho zugute.