Ein Polizist ist wegen eines Angriffs auf einen Asylbewerber verurteilt worden. Foto: dpa

Einem Polizisten aus Baden-Württemberg droht die Entlassung: Der Mann soll grundlos einen Asylbewerber angegriffen haben. Jetzt muss der Beamte 14 Monaten ohne Bewährung ins Gefängnis.

Augsburg - Weil ein Polizist einen Asylbewerber angegriffen hat und dafür zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, droht dem Beamten aus Baden-Württemberg die Entlassung. Das Amtsgericht Augsburg hat den 43-Jährigen vom Polizeirevier Giengen an der Brenz wegen Körperverletzung des Flüchtlings zu einer Haftstrafe von 14 Monaten ohne Bewährung verurteilt.

Kein vollständiges Geständnis abgelegt

Da der Angeklagte kein vollständiges Geständnis abgelegt habe, habe der Richter keine Bewährungsstrafe ausgesprochen, erklärte Gerichtssprecher Julian Küffer am Freitag. Bislang ist das Urteil vom Donnerstag noch nicht rechtskräftig. Ab einer Haftstrafe von einem Jahr sieht das Beamtenrecht zwingend die Entfernung aus dem Dienst vor.

Asylbewerber grundlos angerempelt

Der 43-Jährige soll mit einem 40 Jahre alten Kollegen aus Giengen privat in Augsburg unterwegs gewesen sein. Laut Anklage hatte der ältere Mann in einem Schnellimbiss den Asylbewerber grundlos angerempelt und „Black man go home“ (Schwarzer Mann geh nach Hause.) gesagt. Außerdem soll er ihm Essen an die Schläfe gedrückt haben. Anschließend sollen die beiden Beamten das Opfer noch weiter verfolgt haben. Der zweite Polizist wurde zu einer Geldstrafe von 14 400 Euro verurteilt (240 Tagessätze zu je 60 Euro).