Der damalige Innenminister Rech bei der Präsentation der neuen Uniformen 2010. Foto: dpa

Die Umstellung von der grünen auf die blaue Uniform für 20.000 Polizisten im Land verzögert sich.

Stuttgart - Die Umstellung von der grünen auf die blaue Uniform für die 20.000 Polizisten im Land wird nicht nur teurer als geplant, sie verzögert sich teilweise auch. Ein Sprecher von Innenminister Reinhold Gall (SPD) bestätigte am Montag Informationen unserer Zeitung, wonach 1200 Beamte noch keine blaue Uniform haben.

Die alte CDU-FDP-Regierung hatte einst die Neueinkleidung der Polizei beschlossen. Mehrere Trageversuche, die Nachbesserungen auslösten, sowie gestiegene Anschaffungspreise ließen die Kosten für die Grundausstattung pro Polizist nun von 680 Euro auf bis zu 1000 Euro steigen, die Gesamtkosten für die Umstellung auf Blau wuchsen um zwei Millionen auf 16,5 Millionen Euro.

Der Sprecher des Innenministers sagte am Montag, bei den 1200 noch in grün gekleideten Beamten handele es sich um Auszubildende bei der Bereitschaftspolizei sowie noch studierende Polizisten. Sie alle sollen erst 2013 die blaue Dienstkleidung erhalten.

Weitere 350 Beamte, die demnächst zum 1. September in Polizeidirektionen und regionale Dienststellen kommen, will das Land nun noch kurzfristig in Blau ausstatten. Die Mehrkosten für die neue Uniform tragen die Polizisten indirekt mit. Denn das Bekleidungsgeld, das das Land jedem Polizisten für Neuanschaffungen gibt, bleibt bis Jahresende gesperrt. Ab 2013 soll es mit jährlich 150 Euro pro Polizist wieder freigegeben werden. Joachim Lautensack, Landeschef der deutschen Polizeigewerkschaft, fühlte sich am Montag bestätigt. „Wir haben immer davor gewarnt, dass die Umstellung teurer wird als geplant.“ Nun müsse alles getan werden, damit die Polizei alsbald „ein einheitliches Erscheinungsbild“ habe.