Für Bukow (Charly Hübner) geht es in „Keiner von uns“ ums Ganze. Foto: NDR/Christine Schroeder

„Keiner von uns“ war die letzte Rostocker „Polizeiruf“-Folge mit Charly Hübner als Bukow an der Seite von Katrin König. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?

Stuttgart - Was taugt „Keiner von uns“? Der neue „Polizeiruf 110“ aus „Rostock“ im Schnellcheck.

Die Handlung in zwei Sätzen Bukow (Charly Hübner) und König (Anneke Kim Sarnau) haben einen Mord im Musikermilieu zu klären und stehen am Anfang ihrer Liebesbeziehung – die ein tragisches Ende findet, als der Kriminelle Zoran Subocek Bukow erpresst.

Zahl der Leichen Fünf.

Ohne Umschweife „Was ist das denn jetzt?“ will Kollege Pöschel von Bukow und König wissen, als sie gemeinsam am Tatort ankommen. „Eine Fahrgemeinschaft oder eine Fickgemeinschaft?“ König, patent wie sie ist, antwortet auf ihre Art – und gibt ihrem Liebsten Bukow einen langen Kuss.

Kniefall Rollentechnisch schön nach vorne gedacht ist Königs Heiratsantrag. Bukow reagiert mit einem wunderbaren Liebesgeständnis.

Shakespeare Der Konflikt der Liebenden hat die Tragik eines Shakespeare-Dramas: Die ewig Misstrauische zwingt sich dazu, zu vertrauen – und bringt den um ihretwillen lügenden Bukow in höchste Not.

Verlieren mit Würde: „Ich hab’s verkackt. Ich wär gern anders, aber das ist mein Wesen.“ Als Polizist wird Sascha Bukow in seinem „Polizeiruf“-Finale zum Mörder. Sein Scheitern muss er teuer bezahlen, er verliert seine große Liebe und gibt seine Dienstmarke ab.

Bela B. Betrunkene zu spielen – daran scheitern nicht wenige Profis. Der Laie Bela B. von den Ärzten hat es drauf.

Unser Fazit Eine der stärksten Ermittlerfiguren verlässt den Sonntagskrimi. Große Trauer! Der Clou: Hübner reicht den Stab weiter an seine Ehefrau, die Schauspielerin Lina Beckmann, sie wird die Neue an der Seite Königs.

Spannung: 1; Logik: 2