Kein Säufer, aber auch kein Mann ganz im Griff: Kommissar Koitzsch (Peter Kurth). Foto: MDR/filmpool fiction/Felix Abrah

In „An der Saale hellem Strande“ ist nach acht Jahren Pause dort ein neues „Polizeiruf“-Team in Halle angetreten. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?

Halle - Was taugt „An der Saale hellem Stande“? Der neue „Polizeiruf 110“ aus Halle in unserem Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Ein Mann wird abends in Halle vor seiner Haustür niedergestochen, ein Motiv ist nicht erkennbar. Die Kripo-Ermittler Henry Koitzsch (Peter Kurth) und Michael Lehmann (Peter Schneider) sprechen mit Passanten von der Nähe des Tatorts, die teils bockig, teils durchgeknallt sind.

Zahl der Leichen Zwei.

Beobachtungsposten Lehmann spricht auf dem Revier mit Zeugen. Koitzsch sitzt an seinem Schreibtisch weit im Rücken der Befragten, hört mit, blickt skeptisch, stößt plötzlich auf Widersprüche nieder. Das Arrangement ist prima für Dreharbeiten mit Abstandsregeln, aber auch optisch und psychologisch sehr wirkungsvoll.

Das echte Leben Sonntagabendkrimis greifen gerne mal Reizthemen auf. „An der Saale hellem Strande“ hat dagegen die Versetzer und Spreißel des Alltags im Blick, das Unglück des alten Eisenbahners etwa, der merkt, dass er sein einst so solides Gedächtnis verliert.

Lokalpatriotismus Stuttgarter sind ja gern auf den Stuttgarter „Tatort“ stolz, Ludwigshafener drücken Lena Odenthal die Daumen. Das ist ein bisschen wie mit Fußballtreue. Aber Peter Kurth hat in Stuttgart am Theater gespielt, der Regisseur Thomas Stuber hat an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg studiert. Darum darf man im Südwesten von jetzt an auch mit einem Schal und einer Fahne mit den Aufdruck „‚Polizeiruf‘-Team Halle“ herumlaufen.

Unser Fazit Wenn doch nur alle „Tatort“- und „Polizeiruf 110“-Abende so spannend, witzig und rührend wären.

Spannung Note 1; Logik Note 2