Katarzyna Heise (Lina Wendel) weiß nicht, ob sie ihrem Mann Gerd (Götz Schubert) noch glauben kann. Foto: rbb Presse & Information

Wir haben gesehen: „Der Fall Sikorska“, die neue „Polizeiruf 110“-Folge aus Frankfurt/Oder mit Lenski und Raczek. Die trödelt zumindest nicht herum damit, jemanden höchst verdächtig zu machen.

Frankfurt/Oder - Die Handlung in zwei Sätzen Die Leiche des Au-pair-Mädchens der Arztfamilie Heise wird in „Der Fall Sikorska“ aus der Oder geborgen, die Spuren weisen auf ein Gewaltverbrechen. Die Stieftochter von Dr. Gerd Heise (Götz Schubert) ist bereits vor Jahren spurlos verschwunden, die Kommissarin Lenski (Maria Simon) verbeißt sich in den Arzt als ihren favorisierten Tatverdächtigen in beiden Fällen.

Zahl der Leichen Zwei

Die gute Frage „Was ist hier eigentlich los?“ Gerd Heise fühlt sich von den Ermittlungen gestört. Es geht nicht, dass man ihm Fragen stellt, bloß weil andere Leute verschwunden oder tot sind. Schließlich sind das bloß andere Leute, und der Kosmos dreht sich ja um ihn. Der Regisseur Stefan Kornatz hätte Heise nur noch verdächtiger machen können, indem er ihm „Fies und stolz darauf“ auf die Stirn tätowiert hätte.

Routinearbeit Lenski und ihr Kollege Raczek (Lucas Gregorowicz) laufen herum, stellen unwilligen Leuten Fragen nach Uhrzeiten und Aufenthalten, kommunizieren wenig miteinander und scheinen darauf zu setzen, dass irgendein Verdächtiger nur auspackt, weil ihm das zu öde wird. Am Drehbuch war Hans-Christian Schmid beteiligt, der im Kino mit „Nach fünf im Urwald“ viel mehr Eindruck hinterließ.

Echte Zuversicht Endlich hat Lenski genügend Indizien beieinander, um Haus und Garten der Heises von der Spurensicherung millimetergenau abflohen zu lassen: „Wenn sich hier vor 15 Jahren etwas ereignet hat, dann finden wir Spuren.“

Unser Fazit Eine so trockene Topfpflanze würde man sofort unter die Dusche stellen.

Spannung Note 5; Logik Note 4