Zwei italienische Soldaten und ein Beamter der Carabinieri Foto: Steegmüller

Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte aus ganz Europa haben am fünften, internationalen Polizeimarsch in Stuttgart teil genommen.

Hunderte Polizisten, Rettungskräfte, Feuerwehrleute und Soldaten aus ganz Europa haben sich am Samstagvormittag vom Polizeipräsidium Stuttgart am Pragsattel in Richtung Bärenschlössle aufgemacht. Obwohl es einige von ihnen eilig hatten, handelte es sich nicht um einen Einsatz. Die Teilnehmer absolvierten in ihrer Freizeit den fünften Marsch der International Police Association (IPA), Sektion Stuttgart. Die IPA ist die größte, politisch unabhängige Polizeivereinigung der Welt und zählt mehrere Hunderttausend Mitglieder in mehr als 60 Staaten.

 

Teilnehmer war schon beim Marsch in Japan

Auf vier unterschiedlich langen Rundstrecken sind rund 800 Personen an den Start gegangen, darunter Teilnehmer aus England, Spanien und Bosnien-Herzegowina. Eindrucksvoll war der Auftritt der italienischen Einsatzkräfte: Zahlreiche Carabinieri, Gebirgsjäger und Fallschirmjäger absolvierten – teilweise im Gleichschritt – in ihren jeweiligen Uniformen die längste Distanz von 40 Kilometern. Michael Gehring von der 1962 gegründeten Reservistenkameradschaft Pforzheim hat sich mit drei weiteren Wanderern für die 20 Kilometer lange Strecke durch Zuffenhausen und Weilimdorf entschieden. „Mittelmaß, aber wir wollen danach noch ein bisschen zusammensitzen“, sagt er. Er ist bereits zum dritten Mal in Stuttgart dabei. „Wir gehen gerne auf Märsche“, sagt er. Mit seinen Kameraden habe er bereits in Tokio an einem teilgenommen.

Beim Marsch in Stuttgart ist auch Polizeipräsident Markus Eisenbraun vertreten. „Zum ersten Mal“, wie er beim Stopp am Bärenschlössle sagte. Er genieße es, außerhalb vom Dienst mit Kollegen aus aller Welt in Kontakt zu kommen. Die Veranstaltung, bei der 300 Helfer ehrenamtlich im Einsatz waren, lobte er nach 16 von 40 absolvierten Kilometern ausdrücklich. „Bisher ist alles top organisiert. Zum Glück hat auch das Wetter mitgespielt, es ist nicht zu heiß“, sagte Eisenbraun, der auf Sportkleidung statt Uniform setzte.

Teilnehmer haben Blasen an den Füßen

Gregor Belgardt von der IPA, Sektion Stuttgart, nahm das Kompliment gerne entgegen. „Wir sind auch total zufrieden“, sagte er am Samstagabend. „Einige Teilnehmer sind sehr platt, aber es hat nur sieben Leichtverletzte gegeben.“ In erster Linie sei beim Ausklang der Veranstaltung im Polizeipräsidium über Blasen an den Füßen geklagt worden. Der Marsch in Stuttgart, der alle zwei Jahre stattfindet, sei eine schöne Abwechslung zum stressigen Polizeialltag. „Um runterzukommen, die Gemeinschaft zu pflegen und um sich zu vernetzen“, sagt Belgardt. „Einige haben ihn auch zur Vorbereitung genutzt.“ Denn die nächste Herausforderung wartet bereits vom 15. bis 18. Juli. Dann steht der 107. Viertage-Distanz-Marsch in Nimwegen auf dem Programm. Er geht über insgesamt 200 Kilometer, knapp 50 000 Wanderer werden erwartet.