Antsieg bei Drogendelikten: Vor allem Dealer aus Gambia beschäftigten laut Statistik die Polizei. Foto: dpa

An diesem Freitag stellt Innenminister Thomas Strobl (CDU) die polizeiliche Kriminalstatistik vor. Schon jetzt ist klar: Zum ersten Mal seit fünf Jahren geht die Flüchtlingskriminalität im Land zurück.

Stuttgart - Die Gewalt durch Flüchtlinge hat sich im vergangenen Jahr zunehmend in den öffentlichen Raum verlagert. Nach Informationen unserer Zeitung nahmen dort vor allem Körperverletzungen, bei denen mindestens ein Flüchtling tatverdächtig ist, deutlich zu. Diese Zahl kletterte demnach auf mehr als 2000 Fälle. In den Erstaufnahmestellen des Landes und in anderen Unterkünften, in denen Asylbewerber untergebracht sind, sank die Zahl der Körperverletzungen hingegen.

Bei der mutmaßlich von Flüchtlingen begangenen Kriminalität waren zuletzt jedoch nicht nur Körperverletzungen im öffentlichen Bereich ein Thema, auch bei Drogendelikten verzeichnete die Polizei von Anfang Januar bis Ende Dezember 2017 einen Anstieg. Vor allem Dealer aus Gambia beschäftigten die Beamten.

Insgesamt sinkt Flüchtlingskriminalität

Insgesamt gab es bei der Flüchtlingskriminalität im vergangenen Jahr im Vergleich zum Jahr 2016 einen leichten Rückgang – sowohl bei den Fallzahlen als auch bei den Tatverdächtigen, von denen die meisten aus Syrien, Gambia, Afghanistan, dem Irak und Algerien kamen. Damit gelang eine Trendwende, wenngleich auf einem hohen Niveau. In den fünf Jahren zuvor war die Zahl der Straftaten durch Asylbewerber in Baden-Württemberg aufgrund der hohen Zugangszahlen kontinuierlich angestiegen – im vorvergangenen Jahr sogar um 37,5 Prozentpunkte auf mehr als 64 300 Delikte.

Die Sprecherin von Innenminister Thomas Strobl (CDU), Nadia El Almi, wollte die Entwicklungen auf Anfrage unserer Zeitung nicht kommentieren. Sie verwies auf eine Pressekonferenz an diesem Freitagvormittag. Auf dieser wollen Ressortchef Strobl und Landespolizeipräsident Gerhard Klotter die polizeiliche Kriminalstatistik für das vergangene Jahr ausführlich vorstellen.