Großeinsatz in Feuerbach Foto: Andreas Rosar

Ein Mann und eine Frau werden schwer verletzt geborgen – und sterben wenig später im Krankenhaus. Was ein bewaffneter Mann damit zu tun hat, ist noch unklar. Bei der Festnahme des Tatverdächtigen fällt ein Schuss aus einer Polizeipistole.

Heftige Szenen haben sich am Dienstagnachmittag am Wilhelm-Geiger-Platz in Feuerbach abgespielt: Eine Dachgeschosswohnung brennt, darin findet die Feuerwehr zwei Schwerverletzte. Vor dem Haus steht ein Mann, der mit zwei Messern bewaffnet ist. Bei seiner Festnahme greifen Einsatzkräfte zur Schusswaffe – und geben einen Schuss in Richtung des Mannes ab. Die Verletzten aus der Wohnung sterben wenig später im Krankenhaus.

Den Brand hatte die Feuerwehr entdeckt: Auf der Rückfahrt von einem anderen Einsatz sahen die Einsatzkräfte den Rauch aus dem Dachgeschoss aufsteigen. Doch als sie zum Haus kamen, konnten sie zunächst nicht einschreiten: Denn vor dem Eingang stand ein Mann, der zwei Messer hielt. Die Feuerwehr forderte umgehend Unterstützung an und alarmierte die Polizei.

Polizisten sprachen den Mann an und wollten ihn festnehmen. Dabei ist es offenbar zu einer bedrohlichen Situation gekommen, welche die Polizei aber noch nicht kommentiert: Mehrere Beamte richteten daraufhin ihre Waffen auf den 45 Jahre alten Tatverdächtigen. Davon kursiert auch ein Handyvideo im Internet. Ein Beamter schießt – seine Waffe ist dabei in Richtung des Hauseinganges gerichtet, wo der Tatverdächtige stand. Dieser sei jedoch nicht verletzt worden, sagt der Polizeisprecher Stephan Widmann. Die Polizei konnte den Mann dann festnehmen, woraufhin die Feuerwehr mit dem Rettungs- und Löscheinsatz beginnen konnte.

Die Wehrleute fanden in der Wohnung, die inzwischen im Vollbrand stand, zwei schwer verletzte Personen, eine 53 Jahre alte Frau und einen 32-jährigen Mann. Sie wurden in ein Krankenhaus gebracht, wo sie später ihren Verletzungen erlagen. Ob sie durch das Feuer so schwer verletzt wurden, oder ob sie jemand angegriffen hatte, das wurde am Dienstagabend noch nicht bekannt.

Eine Obduktion ist für Mittwoch angesetzt

Für den Mittwoch sei eine Obduktion angesetzt, die die Todesursache klären soll. Auch ist nicht klar, ob der Verdächtige mit den zwei Messern in irgendeiner Beziehung zu den zwei Toten gestanden hatte. Die Polizei sagte dazu nichts mit Verweis auf die noch laufenden Ermittlungen. Die Polizei machte entsprechend auch noch keine Aussage dazu, ob das Feuer eventuell nach einer Messerattacke gelegt worden war, um diese zu verdecken – eine mögliche Erklärung für die Ereignisse wäre das.

Angefangen hatte der Einsatz um 14.30 Uhr, gegen 15 Uhr war das Feuer gelöscht. Die Feuerwehr war noch bis gegen 17 Uhr im Einsatz und mit Nachlöscharbeiten und Belüftung des Gebäudes beschäftigt. Nach dem Abzug der übrigen Einsatzkräfte waren mehrere Beamte und Beamtinnen noch bis in den Abend mit der Spurensicherung vorm und im Haus beschäftigt.

Die Ermittlungen laufen nun nicht nur wegen der zwei Todesfälle und dem Zusammenhang mit dem 45-Jährigen Tatverdächtigen mit den Messern. Auch die Schussabgabe wird routinemäßig untersucht, das gehört zum Standard der Polizeiarbeit. Nach bisherigen Informationen war es wohl nur ein Schuss, der abgefeuert wurde.

Anwohner und Passanten konnten sich am Abend keinen Reim auf die Ereignisse machen. Eine Frau hatte die Brandwohnung für unbewohnt gehalten. Leer stand zumindest das Erdgeschoss: Dort ist ein italienisches Restaurant, das über die Wintermonate geschlossen ist.