Authentische Fotodokumente: Der nächtliche Aufmarsch des Einsatzkommandos im Dagersheimer Blumenviertel wirkt gespenstisch. So etwas sieht man sonst nur im „Tatort“. Foto: Privat

Was bewegt einen 93-Jährigen aus Dagersheim und seinen 59-jährigen Sohn dazu, mit einer Präzisionsschleuder gezielt auf parkende Autos zu schießen? Das bleibt rätselhaft. Die beiden Männer wurden jetzt zu Bewährungsstrafen verurteilt.

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ So heißt es sprichwörtlich und in Schillers „Wilhelm Tell“. Doch am Abend des 22. Februar 2021 fühlen sich Anwohner des südlichen Dagersheimer Blumenviertels nicht wie in einem Theaterstück. Was bei ihnen an diesem dunklen Wintertag passiert, erinnert sie eher an einen Krimi. An einen „Tatort“, wie er sonntagabends nach der Tagesschau läuft. Vermummte Gestalten huschen um ein Wohnhaus herum, umstellen das Anwesen und ziehen zwei, drei Stunden später wieder ab. Bewaffnet sind sie gekommen. Mit noch mehr Waffen gehen sie wieder von dannen. Beschlagnahmtes Schießgerät.