Auf Schulhöfen treffen sich die Jugendlichen gern, um am Wochenende abzuhängen. Selten gerät die Feier dabei aus den Fugen. Flaschen bleiben aber oft zurückk. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Polizei spricht von Vandalismus. Andere wollen die Wogen glätten. Wir klären auf, was jüngst passierte, als bis zu 40 Jugendliche durch Bernhausen, Plattenhardt und Sielmingen zogen.

Filderstadt - Für die einen ist es so, dass mehr Müll rumlag als sonst. Große Schäden habe es nicht gegeben. Für die anderen handelt es sich um einen klaren Fall von Vandalismus. Fest steht jedenfalls, dass die Polizei in Filderstadt vor genau einer Woche von Freitagabend bis in die frühen Morgenstunden des Samstag im Einsatz war, weil eine große Gruppe von teilweise betrunkenen Jugendlichen – die Rede ist von 30 bis 40 – durch die Gegend zog. Laut Polizei soll es zu Sachbeschädigungen und Hausfriedensbrüchen gekommen sein.

„Bereits kurz vor 18 Uhr bemerkten Kollegen des Polizeireviers Filderstadt einen Vorfall bei einem Spielplatz am Fleinsbach“, sagt der Polizeisprecher Michael Schaal. „Mit dieser Gruppe hatten es die Kollegen die ganze Nacht zu tun bis um zwei Uhr.“ Auf dem Weg durch Filderstadt, der die Jugendlichen durch Bernhausen, Sielmingen und Plattenhardt führte, feierten die Jugendlichen unter anderem auf dem Schulgelände des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums und der Pestalozzischule.

Der Schulhof ist ein Treffpunkt für Jugendliche

„Das ist ein typischer Treffpunkt für Jugendliche“, sagt Schaal. Ein Jugendlicher beleidigte demnach Polizisten und verletzte einen Beamten sogar leicht. Bei den Jugendlichen der Gruppe handelte es sich nicht um Schüler der beiden Schulen, bestätigte die Polizei auf Nachfrage. „Die Täter kommen teilweise aus Filderstadt, teilweise aber auch von weiter weg“, sagt Schaal. „Wenige sind der Polizei auch schon bekannt.“

Während die Polizei drastische Worte wählt, ist Peter Bizer, der Leiter des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, bemüht, die Wogen zu glätten. „Am nächsten Morgen verständigte unser Hausmeister die Polizei, da Mülleimer beschädigt wurden und viele Scherben auf dem Schulhof lagen“, sagt er. Die Polizei bezeichnet diese Vergehen als Vandalismus. „So weit würde ich gar nicht gehen“, sagt der Schulleiter. „Es ist natürlich sehr ärgerlich, aber ich glaube nicht, dass unsere Schule mit Absicht beschädigt wurde. Zudem ist am Schulgebäude kein Schaden entstanden.“

Abgesprochene Feiern sind nicht das Problem

Dass sich Jugendliche auf dem Schulgelände aufhalten, sei doch nicht schlimm. „Sie brauchen einen Ort, an dem sie sich treffen können, und wenn das eben an unserer Schule ist, habe ich damit kein Problem“, sagt Bizer. Doch eine Bedingung knüpft er daran: „Der Schulhof soll sauber wieder verlassen werden.“

Wenn Feste von Schülern stattfinden, sind diese im Austausch mit dem Schulleiter. „Meistens sind das Abiturfeiern, bei denen auch Alkohol getrunken wird“, sagt er. „Ich spreche aber vorab mit ihnen, dass sie ihren Müll aufräumen sollen.“ Das funktionierte bisher mit wenigen Ausnahmen auch gut. Mit den Gruppen, welche sich abends auf dem Schulhof aufhalten, suchte er immer wieder das Gespräch.

Öfters räumt der Hausmeister vor Schulbeginn noch Scherben weg. Extremere Verwüstungen sind aber die Ausnahme. Der Schulleiter Bizer weiß, wieso der Müll auf dem Gelände liegen bleibt: „Natürlich erscheint es einem uncool, seinen Müll wegzuräumen. Andererseits ist es lustig, seine Glasflaschen im hohen Bogen wegzuwerfen, und man wird von den Freunden noch bejubelt.“