LKA-Präsident Klaus Hiller Foto: dpa

Nachfolge-Spekulationen: Stuttgarter Polizeipräsident Stumpf angeblich ohne Chance.

Stuttgart - Wer wird neuer Präsident des Landeskriminalamts? Seit Wochen wird hinter den Kulissen nach einem Nachfolger für Klaus Hiller gesucht. Der frühere Offenburger Polizeichef, im Jahr 2005 zum LKA-Präsidenten befördert, ist seit gestern im Ruhestand. Aber noch ist unklar, wer sein Nachfolger wird. Zuletzt galten der Inspekteur der Polizei, Dieter Schneider, sowie Landeskriminaldirektor Hartmut Grasmück als Favoriten für den Job. Beide sind gelernte Polizisten. Nun aber soll es weitere Kandidaten für den Top-Job geben. Die Grundsatzfrage: Wird es ein Vollzugsbeamter oder ein Jurist?

Nach Informationen unserer Zeitung gibt es in der CDU-FDP-Landesregierung die Tendenz zum Juristen. Die Entscheidung, wer an die Spitze der 1200 Mitarbeiter starken Behörde kommt, soll bis zur offiziellen Verabschiedung von Hiller am 17. Februar getroffen werden. In diesem Zusammenhang wurden am Dienstag Spekulationen zurückgewiesen, der Stuttgarter Polizeipräsident Siegfried Stumpf könne den LKA-Chefsessel übernehmen. "Das ist kein Thema", hieß es aus Regierungskreisen.

Stumpf gilt seit dem misslungenen Polizeieinsatz gegen die Stuttgart-21-Gegner am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten als angeschlagen. Zumindest nach außen hat Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) bisher stets an ihm festgehalten und ihm das Vertrauen ausgesprochen. Ein Wechsel von Stumpf an die Spitze des LKA wird in der Landesregierung dennoch als heikel eingestuft, weil er das Amt nicht unvorbelastet antreten könne.

Regierungschef Mappus hält sich aus der Personalie LKA-Chef zumindest offiziell heraus. Er rechne mit einem Vorschlag des zuständigen Innenministers, sagte Mappus am Dienstag - und zwar "zeitnah".