Mutige Bäckereifachverkäuferin: Der Versuch einer räuberischen Erpressung endet mit der Flucht des unbekannten Täters. Foto: Eibner-Pressefoto/Fleig / Eibner-Pressefoto

Ganz schön aufgeweckt ist eine Bäckereiverkäuferin in Herrenberg, als am frühen Samstagmorgen ein mutmaßlicher Räuber die Filiale betritt. Als er sie mit einem Messer droht, bekommt er es am Ende offenbar selbst mit der Angst zu tun.

Herrenberg - Ein Unbekannter betritt am Samstagmorgen gegen 6.35 Uhr die Filiale der Bäckerei Baier in der Bronngasse. Er geht zielstrebig hinter den Verkaufstresen und forderte eine Angestellte zur Herausgabe von Bargeld auf. Seine Forderung untermauert er, in dem er aus der Jackentasche einen Gegenstand zieht – vermutlich ein Messer.

Die Verkäuferin lässt sich davon aber nicht beeindrucken. Stattdessen fordert sie den Täter lautstark auf, den Verkaufsraum zu verlassen. Als eine weitere Mitarbeiterin ihr zur Hilfe eilt, gibt der Unbekannte Fersengeld und rennt Richtung Spitalgasse davon.

Polizeisprecher: „Zögerliches Verhalten“ gab den Ausschlag

Laut Polizeibericht handelte es sich beim Täter um einen etwa 35 Jahre alten und 1,75 Meter großen Mann von hagerer Statur. Er trug eine hellblaue oder türkisfarbene Kapuzenjacke mit Querstreifen, eine helle Jeans und ein Basecap mit weißem Schirm. An den Händen trug er durchsichtige Einweghandschuhe. An seiner rechten Hand war laut Zeugenbeschreibung eine Schürfverletzungen im Knöchelbereich zu erkennen.

Wie Polizeisprecher Peter Widenhorn auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilt, war es wohl das „zögerliche Verhalten“ des Mannes, das die Verkäuferin dazu gebracht habe, ihm den Schneid abzukaufen und ihn gemeinsam mit ihrer Kollegin in die Flucht zu schlagen. „Grundsätzlich empfehlen wir aber natürlich, sich so zu verhalten, dass man sich nicht in Gefahr bringt“, betont Polizeihauptkommissar Widenhorn. „Und wenn jemand mutmaßlich bewaffnet ist, ist es immer gefährlich.“

Wer Hinweise geben kann, möge sich mit der Kripo Böblingen in Verbindung setzen, Telefon (08 00) 1 10 02 25.