Am Mittwoch und Donnerstag haben Betrüger bei Senioren in der Stadt angerufen. Foto: dpa (Symbolbild)

Die Täter probieren eine neue Variante der Masche „falsche Polizeibeamte“ aus. Sie erzählen eine herzzereißende Geschichte, um an das Vermögen der Opfer zu kommen.

Stuttgart - Mit einer herzerreißenden Geschichte haben Betrüger am Mittwoch versucht, ältere Menschen in der Stadt hereinzulegen. Sie behaupteten am Telefon, dass sie Polizeibeamte seien und die Tochter oder Enkelin des Angerufenen einen Unfall gehabt hätte. Die Versicherung des Fahrzeuges sei abgelaufen, deswegen müssten Eltern beziehungsweise Großeltern schnell Bargeld bereitstellen, um den Schaden zu begleichen. „Im Hintergrund soll eine Frau geschluchzt haben, um das noch eindrucksvoller zu machen“, schilderte ein Polizeisprecher. 29 Stuttgarter meldeten am Mittwoch, dass Betrüger versucht hätten, auf diese Weise an Geld zu kommen.

Die Polizei setzt auf Aufklärung

Die Betrugsmasche „falscher Polizeibeamter“ beschäftigt die echte Polizei schon seit knapp zwei Jahren regelmäßig. Die Ermittler warnen regelmäßig davor, was offenbar Früchte trägt: Laut der Polizei fallen seltener Senioren darauf herein – auf sie haben es die Täter besonders abgesehen. Neu an der aktuellen Masche ist, dass die Anrufer angebliche Verwandte ins Feld führen. Bei früheren Wellen hatten sie häufig behauptet, das Haus des Opfers sei das Ziel einer Einbrecherbande, vor der die Polizei Wertsachen in Sicherheit bringen würde. Von vollendeten Taten, bei denen die Betrüger tatsächlich Beute machten, ist bei der aktuellen Welle nichts bekannt.

In einem Fall konnte eine aufmerksame Bankangestellte eine Geldübergabe verhindern. Ein Opfer hatte den Anrufern die Geschichte geglaubt, ging auf die Bank und hob 20 000 Euro ab. Als sie das Geld schon ausgezahlt hatte, fragte die Bankangestellte nach, wofür der Betrag sei. Als der Senior die Geschichte erzählte, rief die Angestellte umgehend die Polizei und konnte so verhindern, dass der Mann sein Geld verlor. Der Täter wurde nicht gefasst.