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Vor dem Stern-Center in Sindelfingen missachten drei Herren die Corona-Vorschriften. Als die Polizei sie darauf hinweist, wird ein 58-Jähriger fuchsteufelswild. Der Ausraster hat für ihn ernste Konsequenzen.

Sindelfingen - Ein Verstoß gegen die Corona-Verordnung hat am Dienstagnachmittag auf dem Sindelfinger Busbahnhof gleich mehrere Streifenwagenbesatzungen auf den Plan gerufen. Wie die Polizei berichtet, hatte sich dort ein 58 Jahre alter Mann auf heftige Weise gegen eine Personenkontrolle gewehrt.

Der Mann war zwei Beamten des Polizeireviers Sindelfingen (Kreis Böblingen) aufgefallen, als er sich gegen 16.20 Uhr zusammen mit zwei weiteren Herren in ähnlichem Alter im Bereich der Fahrradständer vor dem Stern-Center aufhielt. Die drei Männer verstießen gegen die derzeit geltende Corona-Verordnung: Sie hielten keinen Abstand zueinander und trugen auch keine Mund-Nase-Bedeckung. Die Beamten sprachen die Herren darauf an. Zwei von ihnen folgten der Aufforderung und wiesen sich aus.

Götz-von-Berlichingen Zitat und feuchte Aussprache

Der 58-Jährige begann dagegen, mit den Polizisten zu diskutieren. Er behauptete zwar, seinen Ausweis mitzuführen, weigerte sich aber, diesen auszuhändigen. Seine Aggression gegenüber den Polizisten steigerte sich weiter. Wie die Polizei berichtet, beleidigte er einen Beamten mit einem derben Götz-von-Berlichingen-Zitat und schrie dann immer lauter herum. Hierbei wurde der beleidigte Beamte auch im Gesicht von Speichel des 58-Jährigen getroffen.

Die Situation weckte die Aufmerksamkeit weiterer Passanten. Einige begannen, das Geschehen mit ihren Handys zu filmen. Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, riefen die beiden Beamten weitere Streifenwagenbesatzungen hinzu. Mit vereinten Kräften legten die Polizisten den renitenten Herrn auf der Motorhaube eines Streifenwagens ab. Ihm mussten Handschließen angelegt werden, wogegen er sich vehement wehrte.

Umstehende Passanten beleidigen die Beamten

Schließlich wurde er zum Polizeirevier Sindelfingen gebracht. Wie die Polizei berichtet, mussten die Einsatzkräfte dabei beamtenfeindliche Zurufe umstehender Personen über sich ergehen lassen. Auf dem Revier ergab eine Atemalkoholkontrolle, dass der Mann getrunken hatte.

Nach Aufnahme seiner Personalien wurde der 58-Jährige wieder auf freien Fuß gesetzt. Er muss jetzt mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, fahrlässige Körperverletzung und Beleidigung rechnen.

Handyaufnahmen freiwillig wieder gelöscht

Drei Personen, die gefilmt hatten, wurden ebenfalls kontrolliert und löschten die Aufnahmen freiwillig. „Sonst müssten wir diese Videos als Beweismaterial behandeln und die Handys beschlagnahmen“, erklärt Pressesprecherin Yvonne Schächtele vom Polizeipräsidium Ludwigsburg, warum die Polizei in solchen Fällen auf diese Weise verfährt.