Bei Testkäufen in Böblingen kommt eine Minderjährige in 13 von 14 Fällen an harten Alkohol und andere nicht altersgerechte Ware (Symbolbild). Foto: Kreiszeitung /A. Wandel

In Böblingen kommen junge Menschen viel zu leicht an Alkohol, Zigaretten und andere Waren, die für Alter noch nicht zugelassen sind. So lautet die ernüchternde Bilanz der Polizei nach Testkäufen im Rahmen des Jugendschutzes.

Wie leicht kommen Minderjährige an Zigaretten oder Schnaps? Zu leicht, lautet offenbar die Antwort in Böblingen. Hier hatte das örtliche Polizeirevier am Donnerstag in den Nachmittags- und Abendstunden junge Testkäufer losgeschickt, um zu prüfen, wie streng Einzelhändler, Supermärkte und andere Verkaufsstellen auf den Jugendschutz achten.

„Unsere Bilanz fällt ernüchternd aus“, teilt die Böblinger Polizei mit, die nach eigenen Angaben mit zwei Beamtinnen, einem Beamten und einer minderjährigen Auszubildenden der Böblinger Stadtverwaltung unterwegs war. Das Revier führe regelmäßig solche Kontrollen durch.

Verstöße in 13 von 14 Verkaufsstellen

In 14 Verkaufsstellen testete die Polizei mit ihrem Lockvogel in der Zeit zwischen 16.30 Uhr und 21 Uhr im Stadtgebiet Böblingen das Verkaufsverhalten des Personals. Es ging dabei um die Abgabe von Tabakwaren, nikotinhaltigen E-Shishas und branntweinhaltigem Alkohol. In 13 der überprüften Verkaufsstellen bekam die Jugendliche problemlos entsprechende Waren. In einem Fall erhielt sie sogar dann noch Zigaretten, als sie zuvor die Frage der Kassiererin nach der Volljährigkeit wahrheitsgemäß verneint hatte.

Nach solchen Verstößen schalteten sich jeweils die Polizeibeamtinnen und ihr Kollege ein und führten aufklärende und belehrende Gespräche mit dem Verkaufspersonal. Damit kommen sie aber nicht davon. Wie Polizei betont, werden die betreffenden Personen angezeigt und müssen jetzt mit einem Bußgeld rechnen.