Eigentlich könnten sich die Untertürkheimer sicher fühlen. Doch die fehlende Polizeipräsenz bewirkt das Gegenteil. Foto: dpa

Die Polizeistatistik stimmt nicht mit dem Empfinden der Menschen überein. Trotz positiver Zahlen fühlen sich die Bürger laut Bezirksbeirat in ihrem Bezirk nicht sicher.

Untertürkheim - Dass die Statistik und das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger manchmal weit auseinander liegen, zeigte sich in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Untertürkheim. Eigentlich hätten sich die Lokalpolitiker über die Zahlen, die ihnen Stefan Ritz, der neue Leiter des Polizeireviers 5 Ostendstraße, mitgebracht hatte, freuen können. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist 2011 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gestiegen, es gab keine Getöteten und die Polizei konnte auch keine Unfallschwerpunkte im Stadtbezirk ausmachen. Bei der Kriminalstatistik schneidet der Stadtbezirk sogar noch besser ab. Die Zahl der Straftaten ist 2011 um elf Prozent zurückgegangen. Entgegen dem stadtweiten Trend gab es in Untertürkheim weniger Körperverletzungen, Diebstähle und Sachbeschädigungen als im Vorjahr.

Eine Entwicklung, die von den Bürgern offenbar anders wahrgenommen wird. „Immer mehr Bürger kommen auf uns zu und sagen, dass sie sich im Stadtbezirk unsicher fühlen“, sagte der stellvertretende SPD-Bezirksbeirat Klaus Hecht. Diesen Eindruck bestätigten auch andere Lokalpolitiker. Die mangelnde Polizeipräsenz sei Schuld. In einigen Fällen hätten Bürger sehr lange warten müssen, bis die Polizei vor Ort war. „Auch die Einzelhändler in der Fußgängerzone haben das Gefühl, dass die Polizeipräsenz zurückgeht“, sagte Markus Krautter, der Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins.