Innenminister Thomas Strobl: „Im Nachhinein klüger“ Foto: dpa/Marijan Murat

In der Affäre um sexuelle Belästigung bei der Polizei ist Thomas Strobl selbst unter Druck, weil er ein Anwaltsschreiben an einen Journalisten weitergegeben hat. Erstmals bezeichnet er das klar als „Fehler“.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat Fehler im Zuge der Affäre um ein weitergereichtes Anwaltsschreiben eingeräumt. Strobl sagte der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Freitag): „Es gibt manchmal Dinge, da ist man im Nachhinein klüger. Das möchte ich auch gar nicht in Abrede stellen. Fehler können passieren, keiner ist frei davon.“ Es gebe im Übrigen Menschen, die beschäftigten sich in erster Linie damit, welche Fehler andere machen. „Ich beschäftige mich damit, das Land Baden-Württemberg voranzubringen.“

 

Hintergrund sexuelle Belästigung in der Polizei

Hintergrund sind Ermittlungen gegen den höchstrangigen Polizisten im Land, den Inspekteur der Polizei, wegen sexueller Belästigung. Er ist vom Dienst suspendiert. Der Mann soll eine Kollegin sexuell bedrängt haben. Auch Strobl steht indirekt wegen der Sache unter Druck - er gab ein Schreiben des Anwalts des Inspekteurs an einen Journalisten weiter. Die Staatsanwaltschaft ermittelt deshalb auch gegen ihn. Die Opposition fordert Strobls Rücktritt und will ihn in einem Untersuchungsausschuss unter Druck setzen.