Eines der verschwundenen Benninger Hasenkinder. Foto: privat/Kindergarten Friedensheim Benningen

Trauer im Kindergarten: Schon zum wiederholten Mal sind in einer Benninger Einrichtung Hasen verschwunden. Und die Kinder haben schon Ideen, wie man die Täter schnappen kann.

Acht kleine Kaninchen – teils von Hand aufgezogen, weil sie zu wenig Muttermilch abbekommen hatten – und das Muttertier sind Ende vergangener Woche vom Gelände des Kindergartens Friedensheim in Benningen (Kreis Ludwigsburg) verschwunden. Ein anderes Tier, berichtet Erzieherin Victoria Fedler, könne kaum der Täter gewesen sein: Die Kaninchenfamilie sei in einem Gehege gewesen, das von Hand geöffnet werden müsse. Zwar sei das am Neckarufer gelegene Areal nicht einsehbar, aber es wüssten viele Menschen, dass dort Kleintiere gehalten würden. „Die Tiere sind wichtiger Bestandteil unseres pädagogischen Alltags“, erklärt Fedler, die Kinder würden ins Versorgen einbezogen. „Und für viele Kinder sind die Tiere auch Trostspender.“ Umso fassungsloser seien alle, dass jemand einem Kindergarten die Tiere stehle. Schon in den Wochen zuvor waren einmal ein, ein weiteres Mal zwei kleine Kaninchen des Wurfs verschwunden.

Die Lage ist nicht eindeutig

Die Polizei ermittelt wegen des Vorfalls gegen unbekannt. Die Täter könnten über eine Mauer oder ein Holztor auf das Gelände gelangt sein, die Lage sei nicht eindeutig zu beurteilen, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Während die Tierkinder alle spurlos verschwunden, also vermutlich gestohlen worden seien, habe man vom Muttertier Teile von Darm, Galle und Fell gefunden.

Mit den Kindern, die sehr traurig über den Verlust seien, habe man offen, ehrlich und altersgerecht über den Vorfall gesprochen, sagt Victoria Fedler. Die Mädchen und Jungen hatten auch ganz eigene Vorstellungen, wie man den Tätern auf die Spur kommen könnte: sich als Hasen verkleiden und sie auf frischer Tat ertappen etwa. Oder ins Superhelden-Kostüm schlüpfen, übers Gelände fliegen und sie auf diese Weise finden.

Der Kindergarten erwägt, das Gehege, in dem noch einige weitere Kleintiere leben, mit einer Nachtkamera auszustatten. Ohne Tiere weiterzumachen, sei keine Option.