Ein Unbekannter hat in der Leonhardstraße Sperrmüll angezündet. Glücklicherweise griff das Feuer nicht auf das Haus über. Foto: privat

Am Donnerstagfrüh musste die Feuerwehr ins Stuttgarts Rotlichtviertel ausrücken. Unbekannte hatten Sperrmüll und eine Papiertonne angezündet – nicht zum ersten Mal in den vergangenen Wochen.

Unbekannte haben am Donnerstagmorgen im Stuttgarter Leonhardsviertel Müll in Brand gesetzt. Zunächst meldete ein Passant gegen 6.30 Uhr über Notruf, dass am Katharinenplatz eine Grüne Tonne brenne. Die Feuerwehr rückte aus und löschte den Brand. In diesem Zusammenhang fiel ein Mann mit einem Feuerzeug in der Hand auf, der sich in unbekannter Richtung entfernte. Er soll 1,70 bis 1,75 Meter groß und etwa 25 Jahre alt gewesen sein, hatte braune Haare und trug eine graue Sweat-Jacke.

Kurz darauf entdeckten Polizeibeamte in der Leonhardstraße brennenden Sperrmüll, der ebenfalls von Einsatzkräften der Feuerwehr gelöscht wurde. Das Feuer beschädigte zudem eine daneben befindliche Hauswand. Der Schaden wird auf 1000 Euro geschätzt. In diesem Fall soll eine schwarz gekleidete, männliche, etwa 1,75 Meter große Person geflüchtet sein. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0711 / 8990 - 5778 an die Kriminalpolizei zu wenden.

Bordellbetreiber in Sorge

Dass es gleich zweimal kurz hintereinander im Leonhardsviertel brennt, ist für John Heer, Geschäftsmann und Gastronom, eine „beängstigende Geschichte“. Zumal in den vergangenen Wochen Unbekannte schon mehrfach gezündelt hätten, sagt er: „Vor circa vier Wochen brannte in der Weberstraße ein öffentlicher Mülleimer“ Am 5. März musste die Feuerwehr gegen 4 Uhr zu brennendem Unrat, der in der benachbarten Jakobstraße brannte, ausrücken. „Ein Passant hatte das Feuer aber schon großteils gelöscht“, sagte Daniel Anand, der Sprecher der Branddirektion Stuttgart.

Der Bordellbetreiber und ehemalige OB-Kandidat Heer ist dennoch alarmiert: „Wir haben hier überwiegend Fachwerkhäuser, wenn so ein Feuer mal auf ein Gebäude übergreift, dann brennt es richtig. Das ist schon besorgniserregend.“

Grundsätzlich verstehe er nicht, warum man Sperrmüll schon am Vorabend vor der Abholung rausstellen dürfe. „So steht er die ganze Nacht schon an den Häusern.“ Ein Problem sei aber auch, dass die Verunreinigung im Viertel generell zunehme. „Es ist schlimm, wie es hier teilweise aussieht. Auch gelbe Säcke liegen teilweise tagelang rum“, sagt der 56-Jährige. „Die Stadt ist hier gefordert.“