Die Kostüme bei der Parade zum Stuttgarter Christopher Street Day (CSD) sind am Samstag so bunt wie immer gewesen. Doch in diesem Jahr wirkte das Spektakel unter dem Motto „Generation Zukunft“ politischer als zuletzt. Klicken Sie sich durch die Galerie! Foto: Rothe

In diesem Jahr wirkt das Spektakel unter dem Motto „Generation Zukunft“ politischer.

Stuttgart - Ein vier Meter hohes Pfauenkostüm, zwei als goldene Pharaonen verkleidete Männer auf Riesenstelzen, ein in der Blüte stehender Apfelbaum: Die Kostüme bei der Parade zum Stuttgarter Christopher Street Day (CSD) sind am Samstag so bunt wie immer gewesen. Doch in diesem Jahr wirkte das Spektakel unter dem Motto „Generation Zukunft“ politischer als zuletzt. Viele der rund 60 Fußgruppen und Wagen mit insgesamt etwa 3000 Teilnehmern setzten sich deutlich ein für Toleranz und Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von ihrer Sexualität. Auf Plakaten und Transparenten sprachen sie sich beispielsweise für mehr Toleranz am Arbeitsplatz aus oder forderten unter dem Motto „verheiratet und nicht verpartnert“ die Gleichstellung homosexueller und heterosexueller Paare.

Polizei- und Lehrergewerkschaften nehmen teil

Zu den Teilnehmern zählten neben Partyveranstaltern und Homosexuellenvereinen auch Polizei- und Lehrergewerkschaften sowie alle großen Parteien. Auf dem Wagen der Grünen fuhr auch Bundesvorsitzender Cem Özdemir durch die Landeshauptstadt. Zehntausende Menschen schauten an den Straßen dem Umzug zu. Nach Angaben der Organisatoren ist der Stuttgarter CSD die größte Veranstaltung dieser Art in Süddeutschland. Am Rande der Parade protestierten Kirchenvertreter der Piusbrüderschaft gegen das bunte Treiben. Sie wurden jedoch von einer kleinen Gegen-Demonstrationsgruppe deutlich überstimmt.

Der bunte Zug von Schwulen und Lesben geht zurück auf Auseinandersetzungen zwischen Homosexuellen und der Polizei in der New Yorker Christopher Street im Juni 1969.