Die Fensterfront ist mit dem immer gleichen Bild großflächig überklebt. Foto: Büro Biadacz

Die Abstimmung im Bundestag, bei der die CDU vor gut zwei Wochen mit Hilfe der AfD-Stimmen einen Antrag zur Migrationspolitik durchgebracht hat, wirkt nach. Jetzt wurde das Böblinger Bürgerbüro des CDU-Abgeordneten Marc Biadacz mit einer Nazi-Collage zugeklebt.

Seit fast fünf Jahren unterhält Marc Biadacz am Böblinger Marktplatz sein Bürgerbüro als Anlaufstelle für Interessierte. Es sei ein offener Raum für Gespräche und eine Kultur des Miteinanders, betont der CDU-Politiker, der seit 2017 als gewählter Direktkandidat für den Wahlkreis Böblingen im Bundestag sitzt.

 

In der Nacht auf Dienstag, 11. Februar, ist die Fensterfront des Bürgerbüros mit der immer gleichen Bild-Collage zigfach überklebt worden, wie Biadacz mitteilt. Zu sehen sind Franz von Papen und Adolf Hitler beim Zeigen des Hitlergrußes mit dem Verweis auf die Zugehörigkeit Konrad Adenauers zur Zentrumspartei sowie auf die Abstimmung im Bundestag, bei der die AfD vor knapp zwei Wochen einem Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Verschärfung der Migrationspolitik zugestimmt hat.

Die Bild-Collage (Ausschnitt) Foto: Büro Biadacz

„Ich bin schockiert“, sagt Marc Biadacz. „Diese Vergleiche sind geschichtsvergessen und entbehren jeder Grundlage. Auch Konrad Adenauer in die Nähe der Nationalsozialisten zu rücken, ist absurd.“ Büros würden beschmiert und besetzt, zudem ehrenamtlich Engagierte angegangen. „Das ist ein politisches Klima, das mir große Sorgen bereitet. Ich rufe insbesondere die demokratische Mitte auf, diesem Hass gemeinsam entgegenzutreten.“, sagt der Böblinger CDU-Abgeordnete. Der Vorfall sei der Polizei gemeldet worden. Diese habe nun Ermittlungen aufgenommen. „Wahlkampf ist ein Wettbewerb der Ideen. Mein ehrenamtliches Wahlkampfteam der CDU im Landkreis Böblingen und ich werden uns durch diese Aktion nicht entmutigen lassen und weiterhin mit aller Kraft den Kontakt mit den Menschen im Landkreis Böblingen suchen“, so Biadacz.

Die Bilder ließen sich bis Dienstagmittag wieder vollständig von der Fensterfront entfernen. Um die Klebereste vollends abzulösen, muss aber womöglich eine Fachfirma hinzugezogen werden.