Tulip Siddiq verschiebt die Geburt ihres Kindes – wegen des Brexit-Abkommens. Foto: Glomex

Eigentlich sollte die britische Labour-Abgeordnete Tulip Siddiq am Dienstag ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt bringen. Doch am Abend wird im Parlament über das Brexit-Abkommen abgestimmt – und die Politikerin setzte Prioritäten.

Stuttgart - Familie oder Beruf? In diesem speziellen Fall macht die britische Labour-Abgeordnete Tulip Siddiq einen Ausnahme. Die EU-freundliche Politikerin hat wegen der Abstimmung über das Brexit-Abkommen die Geburt ihres Kindes verschoben. Eigentlich sollte sie am Dienstag ihren Sohn per Kaiserschnitt zur Welt bringen. Nach britischen Medienberichten stimmten die Mediziner aber einer Verschiebung des Eingriffes um zwei Tage auf kommenden Donnerstag zu.

Sie wolle die Chance nutzen und „für eine stärkere Beziehung zwischen Großbritannien und Europa“ kämpfen, zitierte der „Evening Standard“ die 36-Jährige, die ihren Wahlkreis im Nordwesten Londons hat. Unklar war zunächst, auf welche Weise sie abstimmen sollte: im Rollstuhl im Parlament oder vom Krankenhaus aus. Die Abgeordnete, die schon eine Tochter hat, setzt sich für ein zweites Brexit-Referendum ein.