Der Bus kam von der Fahrbahn ab und stürzte einen Hang hinab. Foto: PAP

Warnschilder wiesen auf die Gefährlichkeit der „Todeskurve“ hin. Aber dennoch fuhr der Busfahrer wohl viel zu schnell. Schließlich stürzte der Wagen einer ukrainischen Reisegruppe in Polen über einen Gebirgshang.

Warschau - Drei Tote und mindestens 37 Verletzte - das ist die vorläufige Bilanz eines Busunfalls in der südostpolnischen Region Karpatenvorland. Wie der TV-Sender TVN24 am Samstagabend berichtete, waren zunächst alle 51 überlebenden der insgesamt 54 Businsassen in verschiedenen Krankenhäusern untersucht worden, 14 von ihnen konnten gleich wieder entlassen werden. Unter den verbleibenden 37 seien auch neun Schwerverletzte. Ursprünglich waren nur 18 Verletzte gemeldet worden.

Nach Polizeiangaben hatte sich der ukrainische Touristenbus auf dem Weg vom westukrainischen Lwiw (Lemberg) nach Wien befunden, als er in der Nacht zum Samstag in der Gebirgsregion zwischen den Städten Przemysl und Sanok von der Fahrbahn abkam und beim Dorf Leszczawa Dolna einen Hang hinunterstürzte.

Der Fahrer wurde von der Polizei festgenommen

Der wie die Reisenden aus der Ukraine stammende Fahrer wurde von der Polizei festgenommen und soll am Sonntag verhört werden. Die Staatsanwaltschaft will ihn anklagen, weil er viel zu schnell auf der als gefährlich geltenden Strecke gefahren sein soll. Statt der erlaubten 30 km/h sei er nach Schätzung von Polizeiexperten mit 70 bis 80 km/h unterwegs gewesen. Polnische Medien bezeichneten die Unglücksstelle als berüchtigte „Todeskurve“, auf der es in der Vergangenheit schon öfter Unfälle gab. Die eigens deshalb angebrachten Warnschilder habe der Fahrer jedoch ignoriert. Nun droht ihm eine bis zu zehnjährige Gefängnisstrafe.