Oeffingens Schlussmann Mario Peric steht öfter im Mittelpunkt, aber die Gäste aus Freiberg in den blauen Trikots benötigen 97 Minuten für den ersten Treffer. Foto: Patricia Sigerist

Die Oeffinger Landesliga-Fußballer zwingen die Oberliga-Vertretung des SGV Freiberg im Pokalspiel vor den rund 200 Zuschauern im Sami-Khedira-Stadion in die Verlängerung, in der den Platzherren allerdings zusehends die Kräfte schwinden – 0:5 (0:0).

Oeffingen - Haris Krak, der Trainer der Oeffinger Landesliga-Fußballer, hatte angekündigt, am Samstag samt seiner Mannschaft jede Menge Spaß haben zu wollen. Egal wie das Ergebnis ausfällt. Tatsächlich hatte der TVOe ziemlich lange ziemlich viel Spaß im Pokalspiel gegen den SGV Freiberg aus der Oberliga.

Evangelos Sbonias, hat von vorneherein ein schwieriges Spiel gegen den TVOe erwartet

Wobei am Ende das Ergebnis egal war, aber irgendwie dann auch wieder nicht. Denn nach 90 Minuten stand es vor rund 200 Zuschauern im Sami-Khedira-Stadion 0:0. Als Schiedsrichter Philipp Herbst die Partie nach der Verlängerung abpfiff, hatten die Oeffinger mit 0:5 verloren.

„Wir haben es nicht mit Glück, sondern verdient in die Verlängerung geschafft, aber zum Schluss war die Kraft entscheidend“, sagte der Oeffinger Trainer, dem vor allem gefiel, dass sein Team sich nicht auf die Defensive beschränkte, sondern selbst den Ball laufen ließ. Evangelos Sbonias, sein Freiberger Kollege, war weniger zufrieden und sagte, er habe von vorneherein ein schwieriges Spiel gegen den TVOe erwartet: „Und klar ist auch, je länger es 0:0 steht, desto zäher wird es für uns.“

Dass die Partie in der zweiten Runde des Verbandspokals ziemlich lange torlos blieb, war vor allem ein Verdienst der gut aufgestellten und aufmerksamen TVOe-Defensive um den starken Torwart Mario Peric. Mehr als 90 Minuten lang hatte der routinierte Rückhalt alles, was der Oberligist in Richtung seines Kastens geschossen und geköpft hatte, weggefaustet und weggefangen. Erst als Dominik Salz in der 97. Minute frei im Strafraum auftauchte und aus kurzer Distanz die Kugel im Netz versenkte, war der Oeffinger Kapitän machtlos.

Es bleiben noch zwölf Tage Zeit bis zum ersten Punktspiel am 29. August

Dem Gegentor folgte eine einschneidende Auswechslung. Mircea Mailat musste in der 106. Minute mit einer schmerzhaften Knieverletzung ausgewechselt werden. Für ihn kam Oguzhan Aydogan aus dem Kader der Oeffinger Kreisliga-B-Fußballer. Die Mannschaft um den Kapitän Marco Grüttner, in der vergangenen Saison noch Zweitliga-Profi beim SSV Jahn Regensburg, nutzte diese Phase für sich. Drei Treffer binnen drei Minuten besiegelten das Pokal-Aus der Oeffinger: Das 2:0 besorgte Dominik Salz in der 111. Minute, es folgten ein Eigentor des Oeffingers Eldin Sadikovic zum 3:0 (112.) und das 4:0 von Hakan Kutlu (113.). Den finalen Treffer zum 5:0 erzielte Kevin Ikpide vom Elfmeterpunkt (117.).

Dafür, dass die Kräfte schwanden, hatte Haris Krak Verständnis. Mit Blick auf das ebenfalls 120 Minuten dauernde Pokalspiel gegen den Ligakonkurrenten SV Kaisersbach (3:2) eine Woche zuvor und den intensiven Test gegen den Nachbarn und Verbandsligisten SV Fellbach (2:3) am Mittwoch. So gesehen ist der Trainer auch nicht unglücklich, dass seine Mannschaft am nächsten Wochenende, wenn die Landesliga startet, erst einmal pausiert.

Das Ergebnis stört zwar den optischen Eindruck, schmälert die Leistung aber nicht

Abgesehen von einem Testspiel gegen den Bezirksligisten FSV 08 Bissingen II am Sonntag, 12.30 Uhr. Somit bleiben noch zwölf Tage Zeit bis zum ersten Punktspiel am 29. August beim TSV Pfedelbach, auch um die Verletzungen von Justin Bren (Kapselriss), Diar Shammak (Schulterprobleme) und eben Mircea Mailat auszukurieren. „Mit dem Stand der Vorbereitung bin ich aber schon sehr zufrieden. Für mich ist wichtig zu sehen, dass wir taktisch bereits weit sind und 90 Minuten läuferisch mit einem Oberligisten mithalten können, der früher in die Vorbereitung gestartet ist und sicher auch intensiver trainiert als wir.“

Das Ergebnis stört zwar den optischen Eindruck, schmälert die Leistung aber nicht. Auch der Abteilungsleiter Michael Bren war angetan vom Auftritt der Mannschaft und von der Kulisse mit rund 200 Fans. Schade fand er aber, dass nur wenige Oeffinger „die tolle Leistung“ miterlebten: „Die meisten kamen von auswärts, und damit meine ich nicht nur Freiberger.“