Bei „Spawn“ am 30. April im Komma geht es um Künstliche Intelligenz und Foto: Diego Castro/Podium

Am 1. Februar beginnt der Vorverkauf für das Esslinger Podium-Festival. Vom 29. April bis 9. Mai sollen sich viele Konzerte um den Bonner Komponisten, Musiker und Visionär drehen, dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird.

Esslingen - Jetzt wird Bilanz gezogen. Drei Jahre lang haben sich zwölf Musiker im Auftrag der Macher des Esslinger Podium-Festivals intensiv mit der Frage beschäftigt, wie man im Geist des vor 250 Jahren geborenen Komponisten, Musikers und Visionärs Ludwig van Beethoven die aktuelle Zeit beschreiben kann. Und sie haben Antworten darauf gesucht, wie man mit den Mitteln der Kunst die heutige Welt politisch beschreiben und die Menschen aufrütteln kann.

#bebeethoven – was übersetzt „sei Beethoven“ bedeutet – heißt das Projekt, das die Kulturstiftung des Bundes mit 1,5 Millionen Euro unterstützt hat und dessen Ergebnisse demnächst in geballter Form zunächst in Esslingen und im Oktober dann auch noch in Beethovens Geburtsstadt Bonn zu erleben sein werden. Denn beim diesjährigen Esslinger Podium-Festivals vom 29. April bis zum 9. Mai bilden die in den vergangenen drei Jahren entstandenen Arbeiten der beauftragten Künstler den Rahmen für das insgesamt rund 20 Konzerte umfassende Programm. An diesem Samstag, 1. Februar, beginnt der Vorverkauf.

Junge Menschen sollen für Klassik begeistert werden

2009 haben Steven Walter und seine Mitstreiter zum ersten Mal zum Podium-Festival nach Esslingen geladen. Ihr erklärtes Ziel ist es, junge Menschen von der Faszination klassischer Musik zu überzeugen. Niederschwellige Angebote, Konzerte an ungewohnten Orten und in überraschenden Präsentationsformen haben den Podium-Machern in Esslingen viele Anhänger und national und international zahlreiche Preise – und damit bundesweite Aufmerksamkeit beschert.

Doch in diesem Jahr ist alles noch ein bisschen größer. Das wird schon bei der Eröffnung am 29. April deutlich werden, wenn das Podium-Festival erstmals zu einem Konzert ins Esslinger Kultur- und Kongresszentrum Neckar Forum lädt. Dieser von mehr als 50 Künstlern gestaltete Abend ist die Abschlusspräsentation von #bebeethoven. Es soll sich – so die Eigenbeschreibung – „der Vorhang für ein funkelndes Panorama des heutigen Musikschaffens öffnen. Ungehörte Stimmen, kuriose Maschinen und Künstliche Intelligenzen erobern in diesem multimedial inszenierten Konzert die Bühne“. Im Anschluss führt ein Umzug mit Musik zum Alten Rathaus. Dort wird die im Lauf des Jahres europaweit gezeigte Ausstellung „Welcome to #bebeethoven“ eröffnet.

Auch die Erwartungen sollen erfüllt werden

In den folgenden zehn Tagen bilden die Einzelpräsentationen der beauftragten Künstler den Rahmen für ein Festival, das, so verspricht es der künstlerische Leiter Steven Walter, „auch all jene Elemente und Konzertformen bieten wird, die die Esslinger vom Podium-Festival erwarten“.

Bespielt werden das Jugendzentrum Komma ebenso wie die beiden Stadtkirchen oder die Druckereihalle im Bechtle-Verlag. Spannend dürfte auch der Konzertabend „1920“ im Central-Theater werden, bei dem der Konzertgestalter Inigo Giner Miranda das musikalisch ungemein vielfältige Jahr 1920 zwischen Jazz, Zwölftontechnik, Stummfilmmusik und Kabarett wieder aufleben lässt.

Ein Klang-Pavillon im Maille-Park

Das Spektrum jenseits der Konzertsäle reicht von Straßenaktionen in der Esslinger Altstadt über einen Klangpavillon, der in der ersten Festivalwoche im Maille-Park aufgebaut wird, bis zum umfangreichen Beiprogramm für Schüler und Kindergartenkinder.