Bei „Eine Stunde History“ werden historische Ereignisse kompakt wiedergegeben. Foto: imago images/Cavan Images/via www.imago-images.de

Wie sahen Fakenews früher aus? Welche Pandemien gab es in der Geschichte Europas? Wie entstand das erste Opiumgesetz? Fragen, die bei „Eine Stunde History“ beantwortete werden, wenn die Hörer auf Zeitreise geschickt werden.

Stuttgart - Geschichtsunterricht der anderen Art: Beim Podcast „Eine Stunde History“ tauchen die Hörer in eine andere Zeit ab. Ob in die Ära der Währungsunion, zum Ende des Zweiten Weltkrieges oder in die 1930er, als Marvel-Comics zum Verkaufsschlager in den USA wurden, entscheidet der Hörer selbst. Der Podcast im Überblick:

Die Protagonisten

Die Hörfunkjournalisten Markus Dichmann und Meike Rosenplänter wechseln sich im Format als Moderatoren ab. Sie sind für den Sender Deutschlandfunk Nova tätig, das junge Infoangebot des Deutschlandradios. Der Historiker Matthias von Hellfeld ordnet die Themen der Ausgabe in das jeweilige Zeitgeschehen ein. Außerdem sind wechselnde Gesprächspartner involviert, die in ihrer Expertenfunktion zu einem bestimmten Thema auftreten. Dabei kann es sich beispielsweise um Autoren oder Museumsleiter handeln, die in Form eines Interviews zu Wort kommen.

Darum geht’s

Pro Ausgabe stehen ein historisches Ereignis (Mauerfall, Der schwarze Donnerstag, erste Tetanusimpfung) oder Themenkomplexe (Pandemien in Europa, Fakenews in der Vergangenheit) auf dem Programm. „Eine Stunde History“ war 2017 in der Kategorie „Bestes Nachrichten- und Informationsformat“ nominiert, musste sich aber der Sendung „Politik am Sonntag“ geschlagen geben. Entgegen des Namens dauert eine Ausgabe durch den Zusammenschnitt der Radioausgabe gute 30 Minuten.

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Die Stimmen

Die Moderatoren leiten mit dem richtigen Sprechtempo gekonnt durch den Podcast. Sie führen zu den Themenblöcken hin und stellen die Interviewfragen an die Experten. Regelmäßig tritt auch Matthias von Hellfeld in Erscheinung. Dessen Funktion bringt es zwangsläufig mit sich, dass viele Jahreszahlen fallen. Allerdings spricht der Historiker dabei schnell, sodass man den Faden verlieren kann. Kurze Pausen und eine genauere Betonung würden sich bezahlt machen. Da das „Beiwerk“ der Radiosendung wegfällt, gibt es Einspieler und einleitende Wiederholung, die als störend empfunden werden können. O-Töne werden in Form von nachgestellte historische Szenen oder Originalaufnahmen eingespielt. Ersteres erscheint manchmal etwas gezwungen, während die originalen O-Töne überzeugen.

Suchtfaktor oder Abschaltgefahr

Irgendetwas dazwischen. Beim Hören von „Eine Stunde History“ ist ein gewisses Maß an Konzentrationsfähigkeit notwendig, um den historischen Geschehnissen folgen zu können. Als „Nebenbei-Format“ eignet sich der Podcast also nicht, da man schnell den Anschluss verlieren kann. Empfehlenswert ist der Podcast für alle, die sich für geschichtliche Ereignisse und deren Entstehung interessieren und die Informationen dabei gebündelt hören wollen.

Info

„Eine Stunde History“ erscheint jeden Freitag unter anderem in der ARD Audiothek, bei Apple Podcasts und Spotify. Beim Radiosender Deutschlandfunk Nova läuft die Sendung montags von 20 bis 21 Uhr.