Shinroku Shimokawa stellt in der alten Steingießerei in Plochingen aus. Foto:  

Mit Shinroku Shimokawa zeigt der letzte der aktuellen Atelierstipendiaten des Landkreises Esslingen seine Arbeiten, die in den vergangenen drei Jahren in den Ateliers der Steingießerei in Plochingen entstanden sind.

Plochingen - Die beiden zentralen Aussagen zum Werk des japanischen Künstlers Shinroku Shimokawa hat Nikolai Forstbauer bei seiner Einführung in die Ausstellung „Licht und Wind“ an den Schluss seines Vortrags gestellt. Der Bildhauer, so die Prophezeiung des Kunstkritikers und Journalisten, werde sich im Kunstbetrieb nicht nur behaupten, sondern auch durchsetzen. Und: Shinroku Shimokawa habe mit seinen Arbeiten, mit denen er sich als Atelierstipendiat des Landkreises Esslingen verabschiedet, „auf seine Art bestätigt, dass eine Welt ohne Kunst unvollständig wäre“.

Shinroku Shimokawa, der in Tokyo an der University of Arts Bildhauerei studiert und anschließend an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart ein Diplom in Bildender Kunst abgelegt hat, ist jetzt schon ein gefragter Akteur in der internationalen Kunstszene. Das belegen Ausstellungen unter anderem in Japan, Südkorea, Österreich und Norwegen. In Plochingen setzt die Präsentation seiner Arbeiten den Schlusspunkt hinter das Schaffen der mittlerweile neunten Generation der Atelierstipendiaten des Landkreises Esslingen, der diese spezielle Form der Kunstförderung vor 25 Jahren ins Leben gerufen hat.

Abschied von Plochingen

Neben Shinroku Shimokawa haben zuletzt Ines Skirde, Elsas Fabros und Valentin Leuschel die Einladung angenommen, sich drei Jahre lang in den Räumen einer ehemaligen Steingießerei im Dettinger Park in Plochingen in Ruhe und ohne Erwartungsdruck zu erproben und künstlerisch weiterzuentwickeln. In den Katalogen, die ihre Abschlussausstellungen begleiten, ist ihre Entwicklung dokumentiert. Die von der Stiftung der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen finanzierten hochwertigen Publikationen dienen den Künstlern als willkommene Grundlage für den Dialog mit Museen und Galerien.

Als Gegenleistung gehen ein oder mehre ihrer Werke in die Kunstsammlung des Landkreises über – nicht, um in einem abgeschlossenen Depot zu verschwinden, sondern um an öffentlichen Orten einem breiten Publikum präsentiert zu werden. „Die Exponate hängen im Landratsamt, wo sie Tausende von Mitarbeitern sehen. Sie sind in unseren beruflichen Schulen zu sehen, wo Zehntausende von Schüler unterrichtet werden und sie werden in den öffentlichen Bereichen der kreiseigenen Medius-Kliniken ausgestellt“, sagt Peter Keck, der die Kunstsammlung des Landkreises betreut.

„Schönste Teil der Arbeit“

Auch in den Stunden vor der Ausstellungseröffnung von Shinroku Shimokawa hat die Kunstkommission des Landkreises, der auch eine Reihe von Kreisrätinnen und Kreisräten angehört, beim Gang durch die Plochinger Ateliers eine Wunschliste von den Werken der vier nun scheidenden Stipendiaten zusammengestellt. „Das ist der schönste Teil unserer Arbeit“, sagt das Kommissionsmitglied Gabriele Probst von dem Grünen.

„Der Weg der Skulptur ist für Shinroku Shimokawa noch nicht zu Ende“, hat Nikolai Forstbauer bei der Vernissage festgestellt. Die Geschichte des Atelierstipendiums auch nicht. Die nächste Generation wartet schon darauf, die Schlüssel für den Dettinger Park in Empfang zu nehmen.

Die Ausstellung Shinroku Shimokawa „Licht und Wind“ ist noch bis zum 7. Juli im Kulturpark Dettinger in Plochingen zu sehen. Die alte Steingießerei in der Esslinger Straße 56 ist immer samstags und sonntags von 17 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.