Der sechs Jahre alte Benedikt findet das neue Klettergerüst spitze. Foto: Julia Barnerßoi

Die Anlage der Stadt am Hermann-Kopp-Weg ist zu einer bunten Bewegungslandschaft geworden.

Plieningen - Das Einzige, was geblieben ist, ist das alte Karussell. Ansonsten gleicht nichts mehr dem Spielplatz wie er noch vor gut anderthalb Jahren ausgesehen hat. Die Anlage am Hermann-Kopp-Weg ist zu einer kunterbunten Bewegungsfläche für den Plieninger Nachwuchs geworden. Die Klettergerüste sind scheinbar willkürlich ohne Meterstab und Wasserwaage aus krummen Baumstämmen zusammengezimmert, Trampoline sind in den Boden eingelassen, eine Metallrutsche ist direkt in einen Hügel integriert. Am Mittwoch wurde der städtische Spielplatz offiziell eröffnet.

Für einige Kinder, die zur Eröffnung gekommen sind, ist er nicht ganz neu. Schon seit Längerem balancieren sie über die Wackelbrücke, liegen Eis essend in der Vogelnestschaukel und toben über den weichen Rindenmulch-Boden. „Es war gar nicht einfach, die Kinder zurückzuhalten, als das gesäte Gras wachsen musste“, erzählt Sandra Jetter von der Tagesgruppe Rappelkiste der benachbarten Wilhelmspflege, die sich für vernachlässigte Kinder einsetzt. „Sie lieben den Spielplatz.“

Die Nachbarkinder der Pflege und der Dietrich-Bonhoeffer-Schule profitieren von der neuen Bewegungsmöglichkeit. Bernd Raichle von der Stiftung Jugendhilfe aktiv, die die Schule für Erziehungshilfe betreibt, erzählt, wie unzufrieden die Schule mit ihrem eigenen Pausen- und dem Außengelände gewesen sei. Diese Unzufriedenheit war schließlich der Anlass für den Spielplatz-Umbau. Denn Raichle, der auch stellvertretend die Schule leitet, fragte kurzerhand bei der Stadt nach, ob diese den Platz neu gestalten würde, wenn die Stiftung sich an den Kosten beteiligen würde, wie er bei der Eröffnungsfeier erzählt.

Begeisterung auch bei Erwachsenen

„Darauf haben wir uns gerne eingelassen“, sagt Walter Wagner vom städtischen Gartenamt. Ende 2011 begannen die Bauarbeiten. Rund 180 000 Euro hat die neue, 3500 Quadratmeter große Bewegungslandschaft am Ortsrand von Plieningen gekostet. Neben der Stiftung trugen auch die Firma Ulmer und die Neuapostolische Kirche mit Spenden zum Gelingen bei.

Ursprünglich sollte die Bewegungslandschaft schon im Herbst vergangenen Jahres fertiggestellt und eingeweiht werden. Laut Walter Wagner gab es jedoch Verzögerungen seitens der Baufirma. „Und dann kam uns der lange, kalte, nasse Winter in die Quere“, sagt er.

Nicht nur den Kindern gefällt der Spielplatz. Auch die Erwachsenen, die am Mittwoch zur Eröffnung kamen, waren begeistert. Dinge wie in den Boden eingelassene Trampoline kennen sie aus ihrer Kindheit nicht. Nur eines vermisste die CDU- Stadträtin Helga Vetter an dem sengend heißen Tag: „Es fehlt Wasser.“