Am 24. Juli wird es ähnlich aussehen wie bei der Wahl von Edgar Hemmerich im Jahr 2007. Foto: Archiv Günter Bergmann

Drei Frauen und ein Mann wollen die Nachfolge von Bezirksvorsteher Edgar Hemmerich antreten.

Plieningen/Birkach - Immer wieder hat Regine Theimer in den vergangenen Tagen die gleiche Frage gehört: „Bewerben Sie sich?“. Auch beim Abschied des Bezirksvorstehers Edgar Hemmerich am Montagabend hat ihr der ein oder andere zugeraunt: „Ich würde mich freuen, Ihren Namen auf der Liste zu sehen.“ Theimer hat das als Kompliment gesehen, aber auch immer wieder betont, dass sie nicht antreten wird.

Spätestens seit Mittwochmorgen hat sich diese Frage erledigt. Hinter verschlossenen Türen haben die Mitglieder des Verwaltungsausschusses die vier Kandidaten bestimmt, die ins Rennen gehen. Theimers Name ist nicht dabei, aber mit Hans Peter Klein (38 Jahre) und Andrea Lindel (45 Jahre) sind zwei Amtskollegen vertreten. Während Klein stellvertretender Bezirksvorsteher von Sillenbuch ist, hat Lindel den gleichen Posten im Stadtbezirk Mühlhausen inne. Kurios dabei: beide haben im Jahr 2008 ihre bisherige Stelle angetreten. Das ist aber wenig verwunderlich, wenn man die Hintergründe kennt: Schließlich war Klein Lindels Nachfolger in Sillenbuch.

Klein liegt die Tätigkeit ohnehin im Blut. Sowohl sein Vater Werner Klein, der mehr 32 Jahre Bezirksvorsteher von Wangen war, als auch sein Onkel Erich, in gleicher Position  in Sillenbuch tätig, haben in Stuttgarter Rathäusern gearbeitet.

Bezirksvorsteher Hemmerich wechselt nach Schorndorf

Zum Kandidaten-Quartett gehört auch Sybille Hiller. Die 56-Jährige kennt die Verwaltung der Landeshauptstadt ebenfalls aus eigener Erfahrung. Sie ist Abteilungsleiterin im Amt für Sport und Bewegung und dort für die Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen zuständig.

Die Vierte im Bunde ist Susanne Widmaier. Die 46-Jährige Verwaltungswirtin ist die einzig verbliebene externe Bewerberin, kann aber durchaus kommunalpolitisches Wissen vorweisen. Derzeit ist sie die persönliche Referentin des Oberbürgermeisters von Leonberg.

Noch haben sich die Ratsfraktionen noch keine abschließende Meinung darüber gebildet, wer die Nachfolge von Bezirksvorsteher Edgar Hemmerich antritt. Der 51-Jährige, der sechs Jahre das Amt innehatte, wechselt zum Ende des Monats nach Schorndorf. Dort wird er künftig als Erster Bürgermeister die Geschicke der Großen Kreisstadt mitgestalten.

„Wir haben uns noch nicht auf einen Bewerber eingeschossen“

Anfang nächster Woche wird sich wohl ein klareres Bild zeigen. Stadträte aus den unterschiedlichsten Fraktionen betonen aber unabhängig voneinander die „gute Qualität des Bewerberfeldes“ und sprechen von einem „offenen Rennen“. Es sei „noch recht diffus“, sagt ein Stadtrat und ergänzt: „Wir haben uns noch nicht auf einen Bewerber eingeschossen.“ Auch in der Verwaltung spricht man von einem homogenen Kandidatenfeld und wagt die Prognose: „Das könnte auch eine Überraschung werden.“ Das weitere Prozedere sieht vor, dass die Kandidaten sich den Fraktionen vorstellen, was größtenteils schon geschehen ist. Am Dienstag, 23. Juli, fühlen dann die Bezirksbeiräte den vier Bewerbern nicht öffentlich auf den Zahn und küren ihren Favoriten. Der Gemeinderat hat aber das letzte Wort. In der Gemeinderatssitzung am 24. Juli fällt die Entscheidung, wer ins Büro des Bezirksvorstehers an der Filderhauptstraße einzieht.

Das Ergebnis interessiert natürlich auch Regine Theimer brennend. Schließlich muss sie bis ihr neuer Chef oder ihre neue Chefin sein Amt antritt, die Aufgaben des Bezirksvorstehers schultern. Bei der Verabschiedung Hemmerichs hat Bürgermeister Werner Wölfle verlauten lassen, dass es einen „möglichst schnellen Übergang“ geben soll. Doch das hängt natürlich vom ausgewählten Kandidaten ab. Zumindest eines ist sicher: Regine Theimer bleibt seit Mittwoch eine bestimmte Frage erspart.