Das neue Ärztehaus soll künftig die Gesundheitsversorgung in der Gemeinde sichern. Foto: Werner Kuhnle

Der Bau des Ärztehauses und des neuen Bauhofs sowie die Fertigstellung von sozialem Wohnbau beschäftigen die Kommune im Jahr 2022.

Pleidelsheim - Ein neues Buch würde man nun aufschlagen mit dem Haushaltsplan 2022, wobei „dieses Buch eigentlich nur eine Fortsetzungsreihe der vergangenen Jahre ist“, erklärte Pleidelsheims Bürgermeister Ralf Trettner in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, als der Haushalt eingebracht wurde. Denn großartig neue Projekte würden keine drin stehen, schließlich sei man aktuell noch vollauf damit beschäftigt, die vergangenen abzuschließen. Vor allem drei Großprojekte stünden hierbei im Fokus. Drei Projekte, die die Gemeinde in Zukunft aber ordentlich nach vorne bringen sollen.

In der Mörikestraße sind bereits die ersten Bewohner eingezogen

Da sind zum einen das Gelände rund um die Wiegehalle, das neu gestaltet wird, sowie das Ärztehaus, das im Sommer an die Nutzer übergeben werden soll. Im Herbst sollen diese dann einziehen können. „2022 haben wir da noch 1,7 Millionen Euro zu zahlen. Wir rechnen im Gegenzug aber mit rund 1,9 Millionen Verkaufserlösen“, rechnete Kämmerer Andreas Linge vor. Bereits vergangenes Jahr war die Fertigstellung des 14-Familien-Hauses in der Mörikestraße vorgesehen. Hier hat die Gemeinde sozialen Wohnungsbau vorgesehen. „Wir hatten dort aber einen Wasserschaden, weshalb sich der Einzug verzögert hat“, erklärte Ralf Trettner. Die ersten Personen seien aber eingezogen, die nächsten folgen in absehbarer Zeit. Positive Nachrichten hatte bei diesem Bauprojekt Andreas Linge im Gepäck. „Es bringt uns noch Einnahmen – die Verkaufserlöse werden sich auf 105 000 Euro belaufen, durch die Landeswohnraumförderung bekommen wir zudem noch 124  000 Euro“, berichtete er.

Das dritte wichtige Bauprojekt in der Kommune ist der Neubau des Bauhofs. Hier hat die Gemeinde in diesem Jahr 5,4 Millionen Euro zu zahlen. „Wir sind aber kurz vor Abschluss unseres Antrags, um aus dem Ausgleichsstock 1,6 Millionen Euro zu bekommen. Da müssen wir schauen, was entschieden wird“, erklärte Linge.

Gemeinde tätigt Investitionen von rund 12 Millionen Euro

Bürgermeister Ralf Trettner machte im Hinblick auf die drei Mammut-Projekte klar: „Wir wissen dass wir, wenn wir diese drei Maßnahmen abgeschlossen haben, nicht in diesem Tempo weitermachen können, sondern uns wieder ein Stück weit zurücknehmen und erst einmal Geld in die Kassen spülen müssen.“ Insgesamt tätigt die Gemeinde nämlich Investitionen von rund 12 Millionen Euro – unter anderem auch für die Erweiterung des P&M-Parkplatzes an der Autobahn sowie den Bau der Oscar-Paret-Schule in Freiberg.

Bislang sei man stolz darauf gewesen, dass man vor einigen Jahren die Schulden auf Null zurückgefahren hatte. Ende 2022 wird der Schuldenstand nun aber – bedingt durch die zahlreichen Großprojekte der vergangenen Jahre – wieder zehn Millionen Euro betragen. „Der Unterschied von zu vor 20 Jahren ist aber, dass es uns diesmal nicht Kopf und Kragen kostet wegen der Niedrigzinsen. Das macht es leichter“, meinte der Schultes.

Am Ende vom Jahr dürfte ein Überschuss erwirtschaftet sein

Insgesamt umfasst der Haushalt ein Gesamtvolumen von 27,3 Millionen Euro und „birgt keine Überraschungen“, so der Kämmerer. Vielmehr erwarte man einen Überschuss von 1,8 Millionen Euro. Anders also als in den vergangenen beiden Jahren, in denen ein Minus von zwei Millionen stand. Dies rühre vor allem daher, dass man mit rund 750 000 Euro mehr aus der Gewerbesteuer und 363 000 Euro aus der Einkommenssteuer im Vergleich zu 2021 rechnet. Auch die Schlüsselzuweisungen aus dem Finanzausgleich dürfen steigen – und zwar um 1,7 Millionen Euro etwa. „Und die Tendenz zeigt, dass es die nächsten beiden Jahre ähnlich sein dürfte“, sagte Andreas Linge.