Ralf Foto: avanti

Vereine und Institutionen feiern am Wochenende auf dem Schulhof das Straßenfest.

Pleidelsheim - Ein Dutzend Vereine, Kirchen und Organisationen wie die Feuerwehr und das Rote Kreuz haben mit der Gemeinde am Wochenende das Pleidelsheimer Straßenfest auf die Beine gestellt. Die Turnabteilung des GSV steuerte zum 110. Geburtstag ein buntes Bewegungsprogramm bei.

Bei hochsommerlichen Temperaturen zeigte die Jugend fröhlich ihr Können. Sogar die großen Bodenmatten und Bänke wurden im von der schön restaurierten Vereinsfahne angeführten Festzug hereingetragen. Mit waghalsigen Sprüngen wie dem gestreckten Salto und coolen Moves beim Jazztanz wussten die Kinder und Jugendlichen zu begeistern. Da war selbst Turnweltmeister Eberhard Gienger, der wie die anderen Kandidaten im Bundestagswahlkampf die Festles-Tournee am Wochenende absolvierte, schwer beeindruckt: „Ich gratuliere der Turnabteilung zum stolzen Alter und zur wunderbaren Jugendarbeit“, und formulierte dann frei nach dem bekannten Sprichwort „Wo man singt, kannst du verharren, böse Menschen haben keinen Barren“. Ein Ensemble vom Chor Soundsation der GSV-Gesangsabteilung hatte zuvor nämlich zum gemeinsamen Schlager-Singen eingeladen.

Verwundert waren die Festgäste zunächst, wo Bürgermeister Ralf Trettner steckte. Auf der Bühne war nur „der Herr Schulze vom Bauhof“ in der bekannten bunten Regenbogenhose. „Euer Schultes hat so hart für die Wiederwahl gekämpft, dass er jetzt drei Monate Urlaub braucht.“ Von seinem „mobilen Büro“ könne er die Gemeinde aber auch so regieren. „Die uff’m Rathaus und in de Kindergärte, die schaffe au so, wenn der Chef ned do isch“, schwäbelte Herr Schulze alias Ralf Trettner.

Mit dezentem Spott zog der verwandelte Bürgermeister das Dorfgeschehen durch den mittlerweile lauwarmen Apfelsaft. „I hab denkt, die wolle des Rathaus renoviere und ned abreiße!“. Den Landtagsabgeordneten dankte er für zwei Millionen Euro Zuschüsse für Rathaus und Sporthalle.

Die Videobotschaft des urlaubenden Bürgermeisters sollte per neuem Rats-Tablet eingespielt werden. „Aber I seh scho, in dere Hitz schaff des Ding ned.“ Den Dank an die Organisatorin des Straßenfestes, Simone Rothkopf vom Rathaus, richtete Herr Schulze aber gerne aus.

Was in Hamburg geschehen ist, brachte den Herrn Schulze in Rage: „Wenn die Demonschtrante mit Pflaschterstoi uff die Polizischte losgehe, do hert’s uff!“ Den Bundestagskandidaten drohte der Büttenredner: „Wenn Ihr in vier Johr wiederkommt und die Autoboh isch immer noch dreispurig, nor werd I grantig!“ Andererseits werde der Bürgermeister höchstpersönlich Wahlplakate kleben, sollte die Standspur endlich bei Stau für den Verkehr frei gegeben werden. So viel der Glosserei. Wieder als Bürgermeister schritt Trettner zum Fassanstich, den er mit drei Schlägen souverän erledigte. Dem Vorsitzenden der Jugendturnabteilung Jochen Baudisch, der auch das Programm moderierte, überreichte der Bürgermeister einen Scheck in Höhe von 250 Euro für das Jubiläum. „Was Sie leisten, ist phänomenal!“

Die Auftritte der Blechbläser und der Ballettgruppe der Jugendmusikschule, der Turner des GSV und der Tänzer vom Tanzclub Neckartal, der GSV-Abteilung Handharmonika, der Bands Street of Live und The Gats, Fahrten mit dem Feuerwehrauto, Spielestationen von der evangelischen Jugend, bunte Mitmachangebote vom Clown Clip und die zahlreichen kulinarischen Angebote der Vereine rundeten das Straßenfest ab.