Die neue Modulklinik in der Kriegsbergstraße Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Bei der neuen Modulklinik des Klinikums Stuttgart ist ein Planungsfehler unterlaufen: Die Aufzüge sind zu eng. Dieser Fehler wäre vermeidbar gewesen, kommentierte Carolin Stihler.

Stuttgart - Die Neustrukturierung des Klinikums Stuttgart ist für alle Beteiligten ein Kraftakt. Dass er nötig ist, darüber war man sich auch im Gemeinderat wieder einig, als der Bau des nächsten Gebäudes am Standort Katharinenhospital kürzlich beschlossen wurde. In der seit acht Jahren andauernden Bauphase wurde neu gebaut, umgebaut, es wurden Zwischenlösungen gefunden und aufwendige Umzüge mit Patienten bewältigt.

Dass bei Bauprojekten dieses Ausmaßes auch Fehler passieren können, zeigen viele Beispiele von anderen Gebäuden allein in Stuttgart. Und bei Gesamtkosten, die von geplanten 818 Millionen Euro auf inzwischen über eine Milliarde Euro angestiegen sind, erscheinen Mehrkosten von 170 000 Euro nicht viel. Doch die Verschwendung von Steuergeldern ist in jedem Fall ärgerlich – besonders da sie leicht vermeidbar gewesen wäre.

Der Fehler lässt sich nur so erklären, dass die besonderen Anforderungen einer Intensivstation nicht – oder nur unzureichend – mit dem Fachpersonal im Klinikum abgestimmt wurden. Aus Kostengründen wurde auf breitere Aufzüge verzichtet. Zu den Leidtragenden gehören auch die Patienten, die nun die Strapazen eines Umzugs auf sich nehmen müssen. Bei allem Verständnis für den Kostendruck, dem das Klinikum unterliegt: Wenn die Sparmaßnahmen zulasten von Qualität und Patienten gehen, wird die Rechnung nicht aufgehen.