Die Wohnungsbaugenossenschaften wollen nachverdichten. Die Bezirksbeiräte erteilten dem jedoch eine Absage. Foto: Müller, Kai

Die Bezirksbeiräte haben die Nachverdichtung am Ehrlichweg mehrheitlich abgelehnt. Konkret ging es um Flächen im Gebiet zwischen Ehrlichweg, Kurt-Schumacher-Straße und Sautterweg.

Möhringen - Vier Wochen ist es her, dass Michael Hausiel im Möhringer Bezirksbeirat gewesen ist. Damals hat der Mitarbeiter des Stadtplanungsamts die Bezirksbeiräte darüber informiert, dass es fünf Anfragen von Wohnungsbaugenossenschaften gibt, die Interesse an einer Nachverdichtung auf dem Fasanenhof haben. Zudem hat die SWSG Interesse, eine städtische Fläche am Logauweg zu kaufen. Am Mittwoch stattete Hausiel den Lokalpolitikern einen zweiten Besuch ab. Sie hatten sich intern darüber beraten, wie sie zu den Plänen auf dem Fasanenhof stehen.

CDU lehnt Nachverdichtung ab

Konkret geht es um Flächen im Gebiet zwischen Ehrlichweg, Kurt-Schumacher-Straße und Sautterweg. Die Postbaugenossenschaft BW und die Baugenossenschaft Friedenau wollen zwischen Sautter- und Ehrlichweg vier Gebäude mit 45 Wohnungen bauen, die GWF hat Interesse an zwei Gebäuden mit 26 Wohnungen am Ehrlichweg, Flüwo und VdK-Baugenossenschaft haben acht Gebäude mit 48 Wohnungen zwischen Kurt-Schumacher-Straße, Giesche- und Ehrlichweg auf der Agenda.

Der CDU-Bezirksbeirat Klaus Ebert sprach klare Worte. „Wir lehnen eine Nachverdichtung in dieser Form ab“, sagte er. Der Fasanenhof lebe von seiner Großzügigkeit. „Wenn man das nun kaputt macht, macht man auch den Fasanenhof kaputt“, fügte er hinzu. Eine, wie Bezirksbeirat Rudolf Schaaf sagte, „etwas andere Sicht der Dinge“ hatten die Sozialdemokraten. „Wir können uns in Teilen eine Nachverdichtung vorstellen“, sagte er. Mit den Gebäuden der Postbaugenossenschaft BW und der Baugenossenschaft Friedenau könnten sie sich anfreunden, im Gegensatz zu den Wohnungen der GWF. Die Gebäude der VdK-Baugenossenschaft und der Flüwo würden sie weiter nördlich befürworten. Ein entsprechender Prüfauftrag bekam in der Sitzung jedoch keine Mehrheit.

Kritik an der Informationspolitik des Jugendamts

Petra Leitenberger (Grüne) sagte, dass für ihre Fraktion lediglich die Gemeinbedarfsfläche am Ehrlichweg verbunden mit Wohnungen zur Nachverdichtung vorstellbar sei. Zum Hintergrund: Diese Fläche ist in städtischer Hand. Möglich sind dort eine Gemeinbedarfsnutzung aber auch Wohnungen. Verschiedene Fachämter haben Interesse angemeldet. Dass künftig weitere Kitaplätze nötig seien, bezweifelt Leitenberger. In dem Zusammenhang kritisierte Bernd Eppinger von der FDP die Informationspolitik des Jugendamts. Sein Vorwurf: die Bezirksbeiräte bekommen keine einheitliche Auskunft zur derzeitigen Situation und zum Deckungsgrad in den Kindertagesstätten.

Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann schlug vor, die Jugendhilfeplanerin der Stadt einzuladen. Sie hat ihr Kommen für Januar inzwischen bestätigt. Den Verkauf der Fläche am Logauweg lehnten die Räte schließlich ebenso ab, wie die Nachverdichtung durch die Wohnungsbaugenossenschaften. Lediglich für die weitere Planung auf dem städtischen Areal am Ehrlichweg gaben sie grünes Licht.