Seit 2017 sind wieder Löwen in der Wilhelma zu sehen. Foto: dpa

Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin denkt über die Zucht bedrohter Asiatischer Löwen nach. Das stößt Peta sauer auf. Die Aufzucht ist für die Tierrechtsorganisation kein Beitrag zum Artenschutz.

Stuttgart - Die Tierrechtsorganisation Peta hat Erwägungen in der Stuttgarter Wilhelma kritisiert, stark bedrohte Asiatische Löwen zu züchten. Im Zoo geborene Löwen könnten nicht ausgewildert werden, da sie in Gefangenschaft nicht lernten, in der Natur selbstständig zu überleben, erklärte die Organisation am Freitag.

„Mit der Zucht und Haltung der Tiere leisten Zoos keinen Beitrag zum Artenschutz“, sagte Peta-Sprecher Denis Schimmelpfennig. „Vielmehr weisen Großkatzen in Zoos typische Anzeichen für Verhaltensstörungen auf.“ Zudem seien die meisten Asiatischen Löwen in Zoos miteinander verwandt, so dass Nachkommen oft infolge von Inzucht vorzeitig sterben würden.

Acht Jahre keine Löwen in der Wilhelma

Zuvor hatte Wilhelmina-Direktor Thomas Kölpin der Deutschen Presse-Agentur gesagt, die Zucht Asiatischer Löwen „wäre natürlich die Idee“. Die Rückkehr der Löwen in den Landeszoo nach achtjähriger Pause sei im ablaufenden Jahr von den Besuchern sehr positiv aufgenommen worden. Um ein Rudel halten zu können, brauche es aber einen teuren Neubau für das Wappentier des Landes. Das könne noch eine Weile dauern. Zunächst stehe das Großprojekt Elefantenwelt an, wo frühestens im Jahr 2023 eine Zuchtherde einziehen kann.