OB Fritz Kuhn hat ins Gespräch gebracht, am Straßburger Platz beim neuen Tiefbahnhof ein Konzerthaus, ein Kongresszentrum und das Linden-Museum neu zu bauen. Für Letzteres hat die SPD nun eine Fläche beim Planetarium vorgeschlagen. Das Stadtoberhaupt ist dafür offen.
Stuttgart - In der Debatte um das Bahnhofsumfeld gibt es neue Bewegung. Die SPD zeigte am Dienstag im städtischen Umwelt-und-Technik-Ausschuss auf, dass sie sich an der Ecke Willy-Brandt-Straße/Schillerstraße ein Haus der Kulturen als Neubau für das Linden-Museum vorstellen kann. Und OB Fritz Kuhn (Grüne), der eine Kombination aus neuem Konzerthaus, Kongresszentrum und Haus der Kulturen direkt am Straßburger Platz über dem künftigen Tiefbahnhof angeregt hatte, reagierte flexibel. Seine Idee für das A3-Gelände von Stuttgart 21, eventuell mit Erweiterung in das A2-Gelände hinein, müsse nicht das letzte Wort sein. Möglicherweise werde man am Straßburger Platz nur zwei Einrichtungen vorsehen und die andere auf dem Gelände neben dem Planetarium, das als Standort für ein Interimsopernhaus diskutiert und verworfen worden war.
Die SPD machte deutlich, dass sie eine Verbindung der Kulturmeile Konrad-Adenauer-Straße mit dem geplanten Kulturquartier im Europaviertel für wünschenswert hält. Ein Neubau neben dem Planetarium könne als Gelenk fungieren. Für die Cannstatter Straße brachte die Fraktion eine Überdeckelung ins Gespräch, mit der man ein „Kulturband“ von der Innenstadt in Richtung Neckar oder umgekehrt schaffen könnte. Kuhn spielte den Ball zurück. Auch er habe nicht nur die Kulturmeile im Blick. Wenn man die Stadtbibliothek mitbetrachte, schließe sich das Kulturband sogar zu einem Kreis.
Viel Zustimmung zum Konzept fürs Rosensteinquartier
Mit Ausnahme der SÖS und der Linken stimmte der Ausschuss dem weiteren Verfahrens- und Zeitplan für die Entwicklung des Rosensteinquartiers zu. Darin enthalten sind Pläne für einen großen städtebaulichen Wettbewerb und nachfolgende Architektenwettbewerbe für Teilbereiche, außerdem Bürgerbeteiligungen. Kuhn sagte, nach einer ersten Beschlussvorlage und der Kritik daran im Juli liege nun „ein gutes und stimmiges Konzept“ vor. Einige Fraktionen lobten es in dieser Form nun ebenfalls. Die FDP aber sieht die technischen Grundlagen für die Entwicklung des Quartiers immer noch für nicht geklärt an.
CDU und SPD erklärten wie der OB, wo heute das Paketpostamt angesiedelt ist, müsse es langfristig eine Parkerweiterung geben. Die SÖS, die Stuttgart 21 ablehnt, hält es angesichts des Bauverzuges für undenkbar, dass 2027 zur angestrebten Internationalen Bauausstellung auf der Fläche mehr zu sehen sein werde als „Eidechsensammler“, die die Nutzungsänderung vorbereiten. Am Donnerstag entscheidet der Gemeinderat über die Vorlage.