Auf dem gelände des Neckarparks sollte ein Autohotel entstehen. So weit wird es wohl nicht kommen - auch das Sportbad-Projekt spielt dabei eine Rolle Foto: StN

Die Pläne für ein Carloft-Hotel mit 64 Suiten mit eigenen Stellplätzen, einer Tankstelle, einem Schnellimbiss und Schauräumen für ­Elektromobilität scheint am Ende. Der Gemeinderatsausschuss für Wirtschaft und Wohnen hat es abgelehnt.

Stuttgart - Das Auto mit aufs Hotelzimmer nehmen – dieses Konzept schien irgendwie zu passen in einer Gesellschaft, die größten Wert auf edle Blechkarossen legt. Noch dazu, wenn der Hotelstandort im Umfeld des Daimler-Werks Untertürkheim ist. Das Projekt des Berliner Architekten Manfred Dick für ein sogenanntes Carloft-Hotel mit 64 Suiten mit eigenen Stellplätzen, weiteren Hotelzimmern, einer Tankstelle, einem Schnellimbiss und Schauräumen für Elektromobilität ist trotzdem am Ende.

Der Gemeinderatsausschuss für Wirtschaft und Wohnen hat es in nichtöffentlicher Sitzung nun förmlich abgelehnt – wenn auch mit der äußerst knappen Mehrheit von neun gegen acht Stimmen. An diesem Donnerstag wird der Gemeinderat aller Voraussicht nach das Ende besiegeln. Im öko-sozialen Lager, das mit einer hauchdünnen Mehrheit ausgestattet ist, wenn zwei Fraktionen und eine Zählgemeinschaft an einem Strang ziehen, ist man jedenfalls überzeugt, dass es bei dem Nein bleiben wird.

Mancher im Mehrheitslager störte sich daran, dass mit der Tankstelle eine Vorglühstation für die Besucher des Neckarparks entstehen könnte. Ausschlaggebend war aber etwas anderes: Grüne, SPD sowie die Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke-plus wollen an der Einmündung der künftigen Benzstraße in die Mercedesstraße das neue Sporthallenbad mit 50-Meter-Becken bauen. Dieser Standort sei die letzte Chance für das Sportbad, meinen sie. Denn vor ein paar Monaten hat Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) sich auch noch von seinem Lieblingsstandort verabschiedet: dem ehemaligen SSB-Busdepot an der Mercedesstraße. Föll räumte ein, dass man das verpachtete Gelände zu wirtschaftlichen Preisen und in der gebotenen Eile nicht bekommen könnte.

Das Carloft-Konzept lasse ein Sportbad nicht mehr zu, sagten Stadträte jetzt. Nach dem Bau des Bads könnte vielleicht noch ein Teilgelände für ein Hotel übrig bleiben, aber das dürfte eher ein konventionelles Hotel sein. Die Befürworter des Autohotels meinen, im Neckarpark gebe es durchaus noch eine andere Möglichkeit für das Sportbad.

In der Beschlussvorlage beantragte die Verwaltung jetzt Zustimmung für das Autohotel. Aber das ging nicht anders, weil der frühere OB Wolfgang Schuster (CDU) Dick eine Kaufoption zugestanden hatte und die Verwaltung gebunden war. Der Gemeinderat jedoch ist in seiner Entscheidung frei, weil die Option mit dem Vorbehalt gewährt wurde, dass die Stadträte zustimmen.