Tesla-Firmenchef Musk weckt immer neue Fantasien, um im Gespräch zu bleiben. Foto: dpa

Firmenchef Musk will in Deutschland nun eine Batteriefabrik bauen. Er verspricht viel und hält wenig.

Stuttgart - Wir leben im Zeitalter der Tweets. Und wenn Elon Musk ganz nach dem Muster von Donald Trump die Absicht hatte, mit ein paar dürren Zeilen Aufmerksamkeit, Gefühle und Diskussionen zu wecken, dann kann er wieder einmal einen vollen Erfolg verbuchen. Will Tesla tatsächlich eine Batteriefabrik in der deutsch-französischen Grenzregion bauen? Bevor solche Entscheidungen fallen, braucht es einen akribischen Planungsprozess. Eigentlich hatte Elon Musk schon 2017 eine Standortentscheidung für Europa angekündigt. Das ist verpufft. Doch Musk hat begriffen, dass es wichtig ist, immer neue Fantasien zu wecken und im Gespräch zu bleiben.

Musk wirkt inzwischen wie ein Jongleur mit zu vielen Bällen

Und wie war das noch mit seiner 2017 gemachten Ankündigung einer bemannten Mondumrundung bis Ende 2018? Oder was ist, etwas prosaischer, mit den vorhergesagten Produktionszahlen für das neue Tesla-Modell? Musk wirkt inzwischen wie ein Jongleur mit zu vielen Bällen. Aber Ankündigungsweltmeister zu bleiben ist noch schwieriger, als in einer WM-Vorrunde Mexiko zu schlagen. Immer noch eins draufsetzen. Immer mit einer neuen Idee ums Eck kommen. Viele bewundern Musk dafür. Manchmal zu Recht. Aber es wird höchste Zeit, sich allem Innovatorenkult zum Trotz daran zu erinnern, dass auch für Tesla die Gesetze der Schwerkraft gelten.