Der Weststadtverein möchte den Teil der Schorndorfer Innenstadt im Zuge der Remstal-Gartenschau attraktiver machen. Foto: Archiv(Stoppel)

Ganz genau hat der Weststadtverein den westlichen Teil der Schorndorfer Altstadt unter die Lupe genommen. Das Ziel: das Quartier soll bis zur Remstal-Gartenschau schöner werden. Und es darüber hinaus auch bleiben.

Schorndorf - Wir wollen nicht nur schimpfen, sondern uns auch selbst einbringen“, sagt Klaus Dieterle, der Vorsitzende des Schorndorfer Weststadtvereins. Deswegen hat sich der Zusammenschluss aus Geschäftstreibenden, Hauseigentümern und Bewohnern auch ein halbes Jahr Zeit genommen, um sich den westlichen Teil der Schorndorfer Innenstadt unter folgender Fragestellung genau anzuschauen: Was kann im Vorfeld der Remstal-Gartenschau verbessert werden?

„Uns geht es dabei vor allem um eine nachhaltige Entwicklung. Wir wollen die beinahe historische Chance nutzen, die Weststadt nicht nur temporär aufzuhübschen“, erläutert Klaus Dieterle. Die Ergebnisse einer ausgiebigen Besichtigungstour und zweier Workshops sind nun in einem knapp 70-seitigen Konzeptpapier festgehalten worden. „Uns war wichtig, machbare Dinge vorzuschlagen. Und wir fordern nicht die Umsetzung, sondern verstehen das Konzept als eine sinnvolle Arbeitsgrundlage“, sagt Dieterle.

Detailreiche Dokumentation

Der Broschüre ist anzusehen, dass sich der Verein tatsächlich bis ins Detail mit seinem Quartier beschäftigt hat. Sie ist aufgeteilt in die Kapitel Plätze und Brunnen, Pflanzen, Technik sowie Sauberkeit und Ordnung. Mit Fotos ist dokumentiert, dass beispielsweise die Eingänge in die Weststadt nicht sehr einladend gestaltet sind. Der Verein hat Ideen gesammelt, wie etwa die Aufenthaltsqualität an der Ecke Hetzelgasse/Rosenstraße verbessert werden könnte – zum Beispiel durch eine Bank oder durch Kletterpflanzen, die die teilweise marode Bausubstanz verdecken. An dieser Stelle und an weiteren könnten – so der Vorschlag des Vereins – neue Brunnen installiert, beziehungsweise vorhandene Brunnen repariert und reaktiviert und damit zu Orten ausgebaut werden, die zum Verweilen einladen.

„Das passt auch sehr gut zu den Gartenschauthemen Rems und Wasser“, sagt der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Er hat bereits beim Neujahrsempfang des Weststadtvereins angekündigt, sich anzuschauen, welche Vorschläge sich im Rahmen der Möglichkeiten umsetzen lassen. „Und der Verein hat auch viele schöne Ideen, die mir gut gefallen“, sagt Klopfer. So etwa ungewöhnliche Fahrradständer aus Holz oder auch Mülleimerverkleidungen. Diese sollen die wilden Ansammlungen privater Abfalleimer ablösen, die der Verein in einigen Ecken vorgefunden hat.

Ebenfalls entdeckt wurden viele Rankgitter an Hauswänden, die zwar vorhanden seien, aber nicht gepflegt würden, sowie Bäume, die einen Rückschnitt vom Fachmann vertrügen oder Leitungen der Weihnachtsbeleuchtung, die das ganze Jahr zu sehen seien. Darüber hinaus schlägt der Weststadtverein vor, die Beschilderung zu vereinheitlichen.

Im Gespräch mit der Stadt

Bei einem „zeitnahen“ gemeinsamen Termin möchte der Oberbürgermeister eigenen Aussagen zufolge nun das Gespräch mit dem Verein suchen. „Die Umsetzung wird ein Geben und Nehmen, da wünsche ich mir schon ein Engagement“, sagt Matthias Klopfer. Zur Mithilfe sei man auf jeden Fall bereit, hatte Klaus Dieterle schon beim Neujahrsempfang angekündigt.