Der neue KNV-Eigner Zeitfracht macht den Mitarbeitern des Stuttgarter Buchgroßhändlers Mut: Alle Jobs sollen erhalten werden. Mit Büchern hat die Logistikfirma bisher allerdings keine Erfahrung.
Stuttgart/Berlin - Das Traditionsunternehmen Koch, Neff und Volckmar (KNV) ist derzeit damit beschäftigt, seine finanziellen Baustellen zu beseitigen. Im fünften Stock der Firmenzentrale in Stuttgart-Vaihingen verbreitet jener Mann Zuversicht, der künftig für das Geld zuständig ist. Frank Schulze ist Finanz-Geschäftsführer von Zeitfracht, jenem Berliner Logistiker, der Ende Juni den insolventen Buchgroßhändler übernommen und bei den mehr als 1600 Mitarbeitern für Erleichterung gesorgt hat: bei den 500 in der Stuttgarter Zentrale, den 1000 im Erfurter Logistikzentrum und den 150 am Standort Leipzig. Sie alle sollen ihren Arbeitsplatz behalten, betont Schulze. Mehr noch: Das neue Logistikzentrum in Erfurt, das KNV fast in die Pleite getrieben hätte, soll beispielhaft für den Neuanfang stehen. „Wir wollen Erfurt stärker auslasten. Das Zentrum verträgt eindeutig mehr Kapazitäten, dazu muss man noch investieren und mehr Umsatz machen.“